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 Die Goldatmerin


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Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Immer wenn es für Lisa Lehmann zu schwer wird, erträumt sie sich eine Welt aus Farben, in der sie sich schützend verstecken kann. Dort wird sie begleitet von riesigen Vögeln und einem Wolf, der stets an ihrer Seite wacht. Doch irgendwann beginnt Lisa zu ahnen, dass etwas nicht stimmt. Immer wieder drängen sich ihr Gedanken auf, die ihr nicht gefallen.
Zweimal die Woche besucht sie eine Therapeutin, die ihr hilft, mit den grausamen Erinnerungen und ihrer schützenden imaginären Welt zu leben. Doch wie weit reichen diese Rückblenden und wie kann Lisa sich selbst retten?

Mit äußerst ergreifenden und teilweise verwirrenden Worten schildert Autorin Susanne Markgraf eine persönliche Erfahrung, die zu wahrem Entsetzen führt und zu Tränen rührt.

1962 in Leverkusen geboren, widmet sich Susanne Landgraf gerne dem Schreiben. Bisher hat sie mehrere Kurzgeschichten in Anthologien und Gedichte veröffentlicht. "Die Goldatmerin" ist ihr Debüt als Romanautorin.

Die Schilderungen der Erlebnisse sind zunächst ein wenig konfus und wenig verständlich. Auf den ersten Seiten fragt sich der Leser, welche Bedeutung die Aussagen haben könnten. Doch spätestens nach dem ersten Drittel erhalten die geschriebenen Worte immer mehr Bedeutung.
Durch die Aussage der jungen Hauptprotagonistin, dass sie ihren eigenen Vater nicht kennt, erwacht das Verständnis um das Traumata, das sie während ihrer Kindheit begleitet hat.
Lisa versteckt ihre Gefühle und ihre Gedanken in ihrer eigenen kleinen Welt. Ihre Schattenschwester Lena, der mysteriöse Wolf und auch die Psychologin Eff-Eff sind ihr in der schweren Zeit eine große Hilfe.

Es fällt leicht, zu Lisa einen guten Bezug aufzubauen und sie ins Herz zuschließen. Die Tragweite des Dramas wird jedoch erst zum Schluss richtig deutlich und umso mehr Verständnis wird für das junge Mädchen aufgebracht. Allein zu sein und mit niemanden über das Erlebte zu sprechen, selbst von der eigenen Mutter nicht geliebt zu werden, bringt Lisa an den Rand des Vergessens. Die Schutzmauer um ihre Erlebnisse wird zu hoch, um sie einfach zu Fall zu bringen.

Susanne Markgraf lässt mit diesem Buch viele Schutzhüllen fallen. Außerdem zeigt sie, wie wichtig es ist, auf andere zu achten und gerade die Kinder zu schützen. Mit ihren Worten erzeugt sie eine fantasievolle Art und Weise, mit der Vergangenheit aufzuräumen und ihre eigenen Emotionen darin widerzuspiegeln. An manchen Ecken und Kanten wirkt das Buch ein wenig wirr, genau wie die Gedanken von Lisa. Dafür ist es umso leichter für Lisa Verständnis aufzubringen, denn sie ist ein wunderbarer Charakter, der alle positiven Wesenszüge in sich verbirgt.

Insgesamt ist "Die Goldatmerin" ein kleines, malerisches Buch über die Verarbeitung schrecklicher Kindheitserinnerungen, das sich leicht liest und den Leser nachträglich stark bewegt.


Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite verfügbar.

Anja Gollasch



Taschenbuch | Erschienen: 22. Juli 2013 | ISBN: 978-3943596380 | Preis: 9,90 Euro | 226 Seiten | Sprache: Deutsch

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