Wie schon in den 80er Jahren kann man auch heute wieder dank der Neuauflage des Europa-Verlages ab dem Jahr 2000 den Abenteuern des PSA-Agenten Larry Brent lauschen.

Auf einer Feier kommen sich die hübsche Chuo Lo und der schüchterne Pao Lim nach Jahren endlich näher. Sie verabreden sich außerhalb des Geschehens an einer Parkbank, doch plötzlich vernehmen die Gäste den lauten Aufschrei Chuos. Von Pao fehlt jede Spur, und Chuo befindet sich in einem Schockzustand und wird sofort in die Klinik gebracht. Dort stellt man fest, dass Chuo aufgrund ungeklärter Ereignisse ihre Stimme verloren hat. Zwar kann Chuo malen, doch das sechsarmige Monster, das sie wiederholt malt, hält man für ein weiteres Zeichen dafür, dass Chuos Psyche erheblich gelitten hat.
So kommt Larry Brent, der mit biosynthetischer Maske als Chinese verkleidet ins Land kommt, erst recht spät zum Geschehen. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt nichts von Chuo, sondern kommt ins Land, um eine Aussage zu überprüfen, nach der genetische Experimente an Entführten vorgenommen werden sollen.
Mehr durch Zufall trifft der PSA-Agent auf Chuo, doch noch bevor er sich ihrer annehmen kann, landen beide in den Fängen des wahnsinnigen Dr. Wung.

Auch hier ist es wieder der Typus des geistig ver(w)irrten Wissenschaftlers, der im Mittelpunkt steht. Während mit einem solchen Charakter im Rahmen der ersten Folge chemische Waffen thematisiert wurden, sind es hier genetische Experimente. Diese wurden allerdings - immerhin ist es eine Horrorserie - ein wenig mit Phantasie ausgedehnt, so dass die Protagonisten sich nicht nur Klonen, sondern eben auch sechsarmigen Monstern gegenüber sehen.
Diese Folge hätte durchaus das Potential zu einem Highlight der Serie gehabt, allerdings fällt die Geschichte steil ab, nachdem Chuo und Larry bei Dr. Wung landen. Zwar erfährt man erst ab da, was des Rätsels Lösung ist, doch die Umsetzung ist recht langweilig geworden, wobei genau dieser abschließende Teil auch andererseits zu schnell abgehandelt wurde, wenn man bedenkt, wieviel zeit man sich zuvor beim Aufbau der Geschichte gelassen hat.

Erzähler der Larry Brent-Folgen ist der 1998 verstorbene Günter König, Larry Brent wird von Rainer Schmitt gesprochen (auch Erzähler bei "Piraten der Meere" und "Computer Kids") und David Gallun von Rüdiger Schulzki (auch als Schredder bei "Teenage Mutant Hero Turtles").
In dieser Folge tritt Kerstin Draeger, aus zahlreichen Hörspielproduktionen bekannt, als Chuo Lo auf.

Informationen zu Sprechern oder Laufzeit sucht man auf dem CD-Cover oder im Booklet der neuen Auflage allerdings vergeblich. Das Cover entspricht dem Cover der 80er Jahre. Dieses ist auch im Innenteil der Plastikbox noch einmal zu finden, ebenso ausschnittweise als Hintergrundbild bei der Listung der Verantwortlichen für Buch (Charly Graul), Produktion und Regie (Heikedine Körting), Musik und Effekte (Tonstudio Europa) sowie Künstlerische Gesamtleitung (Prof. Dr. Beurmann).
Weitere Informationen jedoch fehlen gänzlich, eine Tatsache, die einen vollen Punkt Abzug bedeutet. Gerade, weil es sich um eine Neuauflage der Serie handelt, sollte man zumindest die Hauptrollen und den jeweilig zentralen Antagonisten listen. Dies gehört nicht nur zum guten Ton, sondern sollte bei einem Kaufpreis von knapp sieben Euro je Folge auch selbstverständlich sein, zumal der Wegfall dieser Informationen für den Hörer nicht mit Platzmangel zu erklären ist - eine Doppelseite Werbung für die weiteren Folgen der Serie sind im Gegensatz dazu nämlich auf den Innenseiten des Booklets zu finden.

Das Cover der Serie ist mit dem Zusatz "Hörspiel für Erwachsene" versehen worden, um nicht - wie schon einmal in der Vergangenheit vorgekommen - in Zwiespalt mit dem Jugendschutzgesetz zu geraten.

Besonders witzig ist, dass sich in dieser Folge verstärkt dieselben Melodien finden lassen, wie sie auch in der Hörspielreihe "She-Ra - Princess of Power" zu hören sind. Dieses mögliche Wiedererkennen kann allerdings auch verwirren, denn zwischen Larry Brent und einer Superhelden-Fantasy-Reihe für Mädchen liegen doch Welten.

Insgesamt eine wirklich gute Folge, die leider durch den starken Spannungsabfall zum Ende hin dennoch nicht zu den Highlights der Serie zu zählen ist.
Es ist sehr erfreulich, dass eine Neuauflage der Serie aus den 80ern erfolgte, allerdings umso unerfreulicher, dass die Angabe von Sprecherinformationen oder Laufzeit das absolute Minimum unterschreiten.