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Uther Pendragon ist ein großer Krieger, voller Gewalt und scheinbar ohne Gefühle für sich und sein Gefolge. Merlin weiß um Uthers Bestimmung und entscheidet, ihm Excalibur zu übergeben. Excalibur, das von der großen Göttin erschaffene magische Schwert. Eine Bedingung allerdings knüpft Merlin an die Übergabe Excaliburs an Uther: Niemals darf es gegen Bretonen eingesetzt werden. Uther soll es nutzen, um Frieden herzustellen und zu sichern, nicht aber um Gewalt auszuüben und Kriege zu führen. Excalibur ist alt. Mächtig. Und wunderschön. Auch ein großer Krieger wie Uther kann da nicht widerstehen ...
Mit Alain Brion hat die Kurzserie "Excalibur Chroniken" eine hervorragende Grundlage. Seine Zeichnungen zeugen von der Wildheit der bretonischen Lande, des sie umgebenden tosenden Meeres und der magischen Atmosphäre im Zeitalter Merlins und Uther Pendragons. Der Himmel, die winterlichten Landschaften, das Meer – alles ist in den Farben leicht gedämpft und wirkt dadurch umso ursprünglicher und geradezu verzaubert. Brions Artwork passt ganz einfach perfekt zur anspruchsvollen Story Jean-Luc Istins.
Anfangs drängt sich der Eindruck auf, dass es sich hier um eine heroische Kriegersaga handelt. Nach wenigen Seiten aber zeigt sich, dass diese Story mehr zu bieten hat als Blut im Schnee und kämpfende Männer. Merlins Fahrt durch den Nebel und sein Blick auf Avalon, von Brion auf einer traumhaften Doppelseite in Szene gesetzt, zeigen die Richtung, in die die "Excalibur Chroniken" steuern. Über die Pendragons ist schon sehr viel erzählt worden, in diesen Chroniken reihen sich die Charaktere aber in die Geschichte Excaliburs ein. Denn das sagenumwobene Schwert ist der rote Faden, der sich durch die Erzählung zieht, nicht etwa die Menschen, die sich in seinem Umfeld befinden. Denn sie sind vergänglich, Excalibur aber bleibt.
Beim Umblättern der letzten Seite verspürt der Leser eine gewisse Traurigkeit, dass es sich hier nur um eine Kurzserie aus zwei Bänden handelt. Denn diese Geschichte übt einen starken Sog aus, sich von ihr so schnell wieder lösen zu müssen, ist schwer. Doch das ist nötig – zumindest bis zum Erscheinen des zweiten Bandes – und schlussendlich ist für alle Menschen irgendwann der Zeitpunkt gekommen, sich von Excalibur zu trennen ...
Ein Meisterwerk.
Einen ersten Blick auf die beeindruckenden Zeichnungen bietet die Leseprobe auf der Verlags-Website: zur Leseprobe.