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Ewige Schmerzen sollen Asanti verzehren. Abgrundtiefer Hass lodert in Galadriel. Die schreckenerregende Chimäre aus Mann, Frau und Engel ist zu spät gekommen. Fürst Asanti liegt im Sterben und hat die Schlüssel zur Engelspforte nicht mehr. Er hat sie seiner unehelichen Tochter Saria übergeben. Die ahnt nichts von der ungeheuerlichen Macht der drei Schlüssel, die denjenigen, der die Engelspforte findet, in die Hölle, ins Nichts, aber auch in den Himmel führen können.
Auch sechs Jahre später hat Galadriel noch keine Spur der Schlüssel gefunden. Er hält sich immer noch in Venedig auf, hofft er doch, dass der Doge oder seine Priesterschaft die Schlüssel ebenfalls an sich bringen wollen. Immerhin ist der Herrscher Venedigs der Bruder des verstorbenen Fürsten Asanti.
Hoffnung keimt in Galadriel auf, als sich eine junge Frau gegen den Dogen und seine willkürlichen Hinrichtungen auflehnt. Denn die hübsche Rothaarige könnte die verschollene Tochter Asantis sein.
September 2007 erschien bei
Robert Laffont "Les Enfers : Les trois clés". Der Fantasy-Comic wurde vor allem dank der herausragenden Zeichnungen von Serpieri hochgelobt. Leider wurde aus der als Trilogie angekündigten Serie nichts. Keine einzige Seite des zweiten Teils entstand.
Bis zum November 2012. Da erschien überraschend Teil eins (unter dem Titel "Saria: Les trois clés") mit neuem, von Riccardo Federici gezeichnetem Cover und Band 2 ("Saria: La porte de l'ange").
Der Splitter-Verlag zog nach, nahm sich der Serie von Autor Dufaux an und ließ "Saria: Die drei Schlüssel" neu verlegen - natürlich in gewohnt prachtvollem Outfit und perfekter Qualität.
Der unveränderte Inhalt glänzt immer noch mit wundervoll detaillierten, teils morbiden, teils faszinierend schönen Bildern des begnadeten Serpieri. Seine fast dreidimensional wirkenden Frauenkörper sind einfach hinreißend. Gemischt mit furchterregenden Bildern einer Fantasy-Welt, die Mittelalter mit Steampunk, Historiendrama mit einer Metropolis-artigen Maschinenwesen-Welt verbindet.
Rohre, Leitungen, Drähte, lebendig anmutende Maschinen, gepaart mit Folter, Hinrichtungen und Mord wie in besten Hexenjäger-Zeiten lassen eine unnachahmliche Stimmung aufkommen.
Wäre nicht die Story, man könnte dahinschmelzen vor Wonne - zumal Band zwei Ende März erscheint und die Geschichte endlich eine Fortsetzung erfährt. Dufaux aber verdirbt viel von der Wirkung der Bilder. Viel zu viele Handlungsstränge, wirre Wendungen, Aktionen, die nicht erklärt werden, eine Welt, die zwar fasziniert, sich aber in keiner Weise selbst erklärt. Das lässt zwar viel Raum für Vermutungen und macht Lust auf Band zwei, wirkt aber zu wüst und durcheinander, um zu begeistern.
Bleibt die Frage, ob Federicis Illustrationen, gepaart mit dem Szenario von Dufaux, die Geschichte würdig fortsetzen können. Nimmt man das Coverbild als Hinweis, wird dem Betrachter jedoch angst und bange. Die Illustration (
eine Leseprobe können Sie hier einsehen) wirkt im Vergleich zu Serpieres Bildern (und seinem Cover von 2007, siehe links) zwar moderner aber auch seichter und belangloser.
Aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt.