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Llali lässt sich nicht beirren, sie ist fest davon überzeugt, dass die Waldelfen den Menschen im Kampf gegen die Orks beistehen können. Schließlich haben sie schon einmal Seite an Seite einen Krieg ausgefochten, auch wenn das sehr lange her ist. Doch ihr Vater, der König ist skeptisch, denn er weiß, wie eigen die Elfen sind. Sie betrachten die Menschen als minderwertig und wollen nicht einmal, dass die ihr Gebiet betreten. Doch Lady Llali bleibt unnachgiebig und schließlich stimmt ihr Vater ihrem Vorschlag zu: Da jeder Kämpfer zählt, um die Orks in Schach zu halten, will sie sich selbst auf die Reise begeben und um Hilfe bitten.
Doch Orks machen keinen Unterschied zwischen Soldat und oder Vermittlerin und so dauert es nicht lange, bis sie sich von einer ganzen Horde der grausamen Kämpfer umgeben sieht. Sie flüchtet mit ihren Feinden im Schlepptau in einen heiligen Tempel der Waldelfen, was zugleich ihr Pech als auch ihr lebensrettendes Glück ist, denn der Elf, dem sie hier begegnet, stellt sich alleine der Truppe von Feinden. Llali scheint trotzdem verloren, denn wie sollte einer allein eine solche Übermacht bezwingen können? Allerdings hat sie nicht mit der Magie gerechnet, die sie umfängt und das Blatt zu wenden weiß. Ebenso unerwartet kommt allerdings auch ihr Sturz von der Klippe ...
Zum Glück erkennt der Waldelf, welche Macht in ihr steckt und nimmt sie mit zu seinem Volk, auch wenn er genau weiß, dass sie dort im besten Fall ein nicht gerne gesehener Gast ist. Aber er hat erkannt, welche Macht in Llali schlummert und hofft, die anderen Elfen deswegen davon überzeugen zu können, sich ihrer anzunehmen.
Jean-Luc Istin hat mit der Elfen-Reihe eine ganz besondere Comic-Serie ins Leben gerufen. Er hat eine Welt und ein Konzept erschaffen, die einzelnen Bände werden aber immer von anderen Personen umgesetzt. Jeder ist in sich abgeschlossen und behandelt eine jeweils andere Elfen-Rasse.
Der erste Teil ging eher in Richtung eines Krimis, diesmal bekommt der Leser ein Kriegs-Epos mit ganz leichten Anleihen an Shakespeares "Romeo und Julia" geboten. Es ist eine klassische Fantasygeschichte; es gibt Elfen, Orks und Menschen. Die Orks sind die typischen Feinde, jeder für sich ein roher Klotz. Doch um die geht es nicht wirklich und deswegen reicht genau das auch als Hintergrund für ihre Rasse. Spannender sind da schon die Waldelfen, die sich im Laufe der Zeit immer mehr zurückgezogen haben. Es gab eine Zeit, da sie mit den naturverbundenen Menschen, den Druiden, zusammengelebt und gearbeitet haben. Es herrschte Frieden zwischen den beiden Völkern. Diese Geschichte nimmt den Leser mit auf die spannende Reise in das Reich dieser geheimnisumwitterten Rasse und lässt sie letztendlich in einem ganz neuen Licht erscheinen.
Die Zeichnungen von Gianluca Maconi passen gut zu einer klassischen Fantasygeschichte wie dieser. Sie sind modern und mit sicherem, weichen Strich umgesetzt. Er spart nicht an Hintergrunddetails oder kleinen Besonderheiten, zum Beispiel an Frisuren, Rüstungen und Schmuck, was für eine Fülle an Dingen sorgt, die zu entdecken viel Spaß macht. Saitos Kolorierung ist ebenfalls gut gelungen und verleiht der Story eine magische Stimmung. Je nachdem, an welchem Ort und zu welcher Zeit die Handlung gerade spielt, wurde jeder Abschnitt mit entsprechenden Farben versehen.
Fazit:
Wirklich neu ist die Geschichte nicht, aber der Leser wird doch mit einigen Überraschungen konfrontiert. "Die Ehre der Waldelfen" ist eine solide High Fantasy-Geschichte und wird allen Fans des Genres gefallen. Außerdem überzeugt das interessante Serien-Konzept.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann auf der Webseite vom Splitter-Verlag in den Comic reinlesen.