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 Fenster zum Tod

Autoren: Linwood Barclay
Sprecher: Frank Arnold
Übersetzer: Silvia Visintini
Verlag: Audiobuch

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Thomas Kilbride hat schon immer ein Faible für Landkarten gehabt und konnte bereits als Kind die Lage verschiedener Orte aus dem Gedächtnis bestimmen. Eine Fähigkeit, die im Verlauf der Jahre zur Obsession geworden ist und so sitzt der an Schizophrenie erkrankte Mann täglich am Computer, um sich neben ganzen Straßenzügen, auch optimale Routen einzuprägen. Dabei glaubt er fest daran, für die CIA tätig zu sein und als Berater für den besonderen Notfall zu agieren. Hirngespinste, die eines Tages viel zu realistisch werden, als er hinter einem Fenster einen Kopf in einer Plastiktüte sieht. Denn während er zunächst noch von einem merkwürdig aussehenden Kunstwerk ausgeht, glaubt er nach mehrmaliger Betrachtung plötzlich daran, einen Mord beobachtet zu haben. Deshalb bittet er seinen Bruder Ray in der bewussten Manhattaner Straße nach dem Rechten zu sehen, ohne zu ahnen, dass diese Forderung lebensbedrohliche Konsequenzen nach sich zieht.

"Das Fenster zum Tod" ist ein spannungsgeladener Thriller, der sein Vorbild in Hitchcocks Klassiker "Das Fenster zum Hof" gefunden hat, in seiner Ausführung aber völlig anders ist. So fand zum einen der Mord, den der psychisch kranke Thomas Kilbride während seines virtuellen Streifzuges entdeckt, bereits einige Zeit vorher statt und wird als solcher auch erst sehr spät erkannt. Zum anderen gibt es keine Möglichkeit, den Ort der Tat im Auge zu behalten, während die Bedrohung für die beiden Brüder plötzlich ungeahnte Ausmaße annehmen. Bis es aber so weit ist und die Recherchen von Ray zum Äußersten führen, taucht der Hörer in die Familiengeschichte der Kilbrides ein, erfährt von dem dramatischen Tod des Vaters, nimmt an dem einseitig geführten Leben des kranken Sohnes Thomas teil und erlebt die Probleme dessen Bruders Ray hautnah mit, der sich plötzlich mit der Verantwortung für den kleinen Bruder und den seltsamen Auswüchsen seiner Krankheit auseinandersetzen muss.

Gelesen wird der clever konstruierte Thriller von Frank Arnold, der es mit seiner angenehmen und wandlungsfähigen Stimme schafft, dem brisanten Geschehen Leben einzuhauchen. Dabei ist es egal, ob er eine der handelnden Figuren verkörpert oder eine Passage des Zwischentextes spricht. Stets passt er seine Interpretation der vorherrschenden Situation an und deshalb gelingt es ihm gleichermaßen, Gefühle zum Ausdruck zu bringen und spannende Momente darzustellen. Dadurch fällt es dem Hörer leicht, das immer rasanter werdende Geschehen zu verfolgen und dabei die Aktionen der verschiedenen Figuren richtig zu deuten. Ein besonderes Highlight aber ist, wenn er den schizophrenen Thomas Kilbridge spricht, der durch die Auswirkungen seiner Krankheit in einer Scheinwelt lebt, seinen Plan der CIA hilfreich zur Seite zu stehen, aber hartnäckig verteidigt.

Fazit:
"Das Fenster zum Tod" ist ein packender Thriller, der neben seinem gut konstruierten Plot, vor allem von den tiefgründig dargestellten Hauptfiguren lebt. Allerdings dauert es einige Zeit, bis die Geschichte eines zufällig entdeckten Mordes an Fahrt gewinnt, dann aber ist sie nicht mehr zu stoppen.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



CD | CD-Anzahl: 6 | Erschienen: 1. März 2013 | ISBN: 978-3899644685 | Laufzeit: 437 Minuten | Originaltitel: Trust Your Eyes | Preis: 19,95 Euro | Sprache: Deutsch

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