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Vor ihrer Hochzeit will Gabrielle noch einmal richtig mit ihren besten Freundinnen feiern. Dazu mieten sich die vier Frauen ein abgelegenes Haus in Spanien und planen einen Abend voller Alkohol, Albernheit und Spaß. Davon haben sie aber nicht viel, denn nicht nur wird schnell eine von ihnen verletzt, es gibt auch keinen Handyempfang, keine Telefonverbindung und sie können das Haus nicht verlassen. Bald wird klar: Eine von ihnen ist keine so gute Freundin und die Zahl der Frauen reduziert sich dramatisch ...
Horror! Steht auf dem Cover von "Deranged – wie gut kennst du deine Feinde?" und der Zuschauer erwartet dann auch Grusel, Erschrecken oder Spannung. Nur, damit kann der Film nicht aufwarten. Außerdem wird schnell klar, dass auch Logik, Anspruch und Qualität diesen Film weiträumig gemieden haben.
Da will also eine junge Frau heiraten, na gut. Sie lädt all ihre Freundinnen ein, drei Stück an der Zahl und da beginnt das Problem. Der Film kann mit Darstellerinnen aufwarten, nicht mit Schauspielerinnen. Zwischen den Frauen gibt es absolut keine Chemie und der Zuschauer fragt sich schnell, was die vier Damen gemeinsam haben. Sicher, sie decken Klischees ab. Eine ist die alte Jungfer, eine die Schlampe und die dritte Freundin ist verheiratet. Damit das auch jedem klar wird, zicken sich alle gleich in den ersten paar Minuten an. Dabei fällt streckenweise die deutsche Tonspur aus und der Zuschauer sieht nur, wie die Personen die Lippen bewegen. Das wird immer wieder mal im Film vorkommen und das Schlimme ist: Es macht keinen Unterschied. Die Dialoge sind so flach, dass sie verzichtbar sind. Ganz sicher werden sie nicht für die Handlung benötigt, denn die ist so anspruchslos, wie es nur geht.
Während des gesamten Films klimpert die Filmmusik belanglos vor sich hin und suggeriert Spannung, die jedoch einfach nicht aufkommen mag. Wie sollte sie auch, wenn die sich die Darstellerinnen vorhersehbar blöde und unlogisch verhalten? Damit dann etwas wie ein Konflikt aufkommt, müssen die Frauen Dinge sagen wie: "Oh nein, wir können die Polizei nicht rufen, man wird mich des Mordes verdächtigen." Warum sollte die Polizei das wohl tun? Die Dame ist lediglich einmal erwischt worden, wie sie Gras geraucht hat. Aber in diesem Film reicht es zum mutmaßlichen Serienkiller.
Dass die Schnitte in diesem Film reichlich uninspiriert erfolgen, hilft dann auch nicht wirklich. Sie zerstückeln die Handlung nur unnötig, besonders wenn Nebenfiguren auftauchen, die weder in diesem Moment noch später irgendeine Rolle von Belang spielen. Zum Beispiel sind die Frauen noch unterwegs, es folgt ein Schnitt auf Fremde, die die Vier sexy finden. Wieder ein Schnitt und ein Freund der Braut spricht ein paar bewegende Worte. Schnitt. Die Frauen fahren weg und die Fremden tauchen nie wieder auf. Sie waren tatsächlich nur nötig, um zu sagen, wie scharf die Freundinnen doch aussehen. Schauspielern können die Darstellerinnen das nämlich nicht. Außerdem können sie nicht Panik, Verwirrung oder Wut transportieren, da lassen sie den Zuschauer schlicht kalt.
Auch der Ort der Handlung reißt niemanden vom Hocker. Ein Haus mitten im Nirgendwo, ohne Handyempfang ist nicht schön, aber der Horror ist es nicht. Verlassen kann es niemand, denn draußen lauert ein großer Hund. Da bleiben die Frauen doch lieber im Haus, da lauert nur ein Mörder. Immerhin, es spritzt Blut. Daran gibt es nichts zu meckern. Aber zum Splatterfilm reicht es dann auch nicht.
Der Regisseur Neil Jones und seine Produktionsfirma Burn Hand Production haben sich hier nicht mit Ruhm bekleckert.
Auch schlechte Filme können Spaß machen, aber "Deranged" gehört nicht dazu. Die sparsame Ausstattung der DVD hebt die Laune dann auch nicht mehr. Untertitel gibt es weder in Deutsch noch Englisch und als Extras sind ein Wendecover, ein Making-of und eine Trailershow verfügbar.