Die Polizeibeamten Jenkins und Anderson treffen an einem Tatort ein. In einem berüchtigten Geisterhaus wurde eine Gruppe Geisterjäger tot aufgefunden. Einziger Zeuge ist der Hausmeister, Mr Ruber. 

Da er der letzte war, der die jungen Leute lebendig gesehen hat, ist Mr Ruber auch schnell verdächtig. Jedoch stellt sich heraus, dass es nicht nur ein gruseliges Geheimnis um Jericho Manor gibt. Auch die Filmaufnahmen der Gruppe und der Sicherheitskameras zeigen, was in der Nacht passiert ist ...

Tony Todd ist auf dem Cover des Films "Die Nacht bringt den Tod" abgebildet. Ganz groß. Das legt die Vermutung nahe, dass er eine Hauptrolle spielt, aber weit gefehlt. Er erscheint nur ein paar Minuten in dem Film. Die Zeit reicht ihm völlig, um seine Kollegen an die Wand zu spielen, zugegeben. Wer sich "Die Nacht bringt den Tod" aber nur ansehen will, um Mr. Todd zu sehen, den wird der Film nicht froh machen.

Sicher, es gibt weitaus schlechtere Low Budget Filme, aber "Die Nacht bringt den Tod" wird das Genre der Horrorfilme nicht revolutionieren, dazu ist der Film zu uninspiriert. Immerhin, der Anfang weiß zu gefallen. Ein animierter Vorspann stimmt den Zuschauer auf den Film ein und die ersten Szenen sind handwerklich gut gemacht. Die Schauspieler verdienen es, so genannt zu werden und von Anfang an ist klar, hier ist was passiert. Dazu kommt Tony Todd in der Rolle des Hausmeisters und er zieht die Aufmerksamkeit der Betrachter schnell auf sich.
Nach ein paar Minuten ist es damit aber vorbei und der Film teilt sich in zwei Erzählstränge. Da ist einmal die Polizei, die versucht aus dem vorhandenen Material klug zu werden. Dieser Teil des Films ist nur ein Nebenschauplatz, der aber den Haupterzählstrang immer wieder auflockert. Dieser besteht nämlich aus Filmaufnahmen, die größtenteils schwarz-weiß oder grün gehalten sind. Dass sie verwackelt sind, versteht sich fast von selbst, da sie ja teilweise aus den Kameras der Protagonisten stammen sollen.
Das kann funktionieren, das weiß der Liebhaber von Horrorfilmen spätestens seit dem Blair Witch Project, davon ist dieser Film aber weit entfernt. Es reicht nicht, eine Gruppe Menschen durch ein Haus zu jagen und Aufnahmen des Vollmonds helfen da auch nicht, zumal der Zuschauer sich schon fragt, wie der Mond auf Filmmaterial kommt, dass IN einem Haus gedreht wurde. Sei es drum. Andere Klischees werden auch genutzt, wie das unvermeidliche Ouijaboard und konfuse Schnitte, um Hektik und Spannung zu erzeugen. Das klappt nicht ganz.

Die Gruppe jedenfalls jagt durch das grüne Bild und die Leute werden immer weniger. Es wird Zeit, dass der Mörder aufgedeckt wird und da zeigt sich ein weiteres Dilemma des Films. Er ist schlicht banal. Die Dialoge und Schnitte haben bis dahin keine Spannung aufgebaut und die Schauspieler haben getan, was sie sollten, mehr aber auch nicht. Der Moment der Enthüllung naht also, erscheint und … verpufft.
Da war es dann also, das Böse. Ach was. Menschen, die sich leicht fürchten, können erleichtert aufatmen. War alles gar nicht so schlimm. Freunde des gepflegten Grusels werden die Achseln zucken. Gänsehaut kam nicht auf. Diejenigen, die wirklich glauben, die Sense auf dem Cover wäre ein Hinweis auf Splatter und Massaker, sollten den Film ganz langsam zurück ins Regal legen. Für sie wäre der Film ein glatter Fehlkauf. Wer kann, sollte sich den Film auf Englisch schauen. Da kommt er besser zur Geltung. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings auch hier. Untertitel gibt es nämlich nicht. Wer die braucht, sollte dann doch besser die deutsche Version schauen.
Alles in allem ist "Die Nacht bringt den Tod" nicht unbedingt eine Zeitverschwendung. Mehr als Durchschnitt ist er aber nicht.