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 Riding the Bullet


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Brutalität
Extras
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Nichts lehrt einen, das Leben mehr zu schätzen als eine Begegnung mit dem Tod. Die eigene Sterblichkeit zu erkennen, lässt einen sehr schnell erwachsen werden."

Maine, Halloween im Jahr 1969:
Alan Parker ist vor allem von zwei Dingen fasziniert: von der Kunst und vom Tod. Letzteres ist auch der Grund, warum seine Freundin Jessica auf Distanz geht, denn sie kann mit dieser Seite an Alan nichts anfangen. Der wiederum ist von Jessicas Worten so verletzt, dass er versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Dank einer Überraschungsparty - es ist sein Geburtstag - wird er ins Krankenhaus gebracht und auch Jessica entschuldigt sich bei ihm mit einem großartigen Geschenk: zwei Karten für ein Konzert in Toronto, bei dem auch John Lennon auftreten soll. Alan ist begeistert, doch da erreicht ihn ein wichtiger Anruf: Seine Mutter hat einen Schlaganfall erlitten und liegt im Krankenhaus.
Alan fährt nicht zum Konzert, sondern macht sich per Anhalter auf den Weg zu seiner Mutter. Er fährt in verschiedenen Autos eine Strecke mit, muss aber auch einiges zu Fuß zurücklegen, weil ihn niemand mitnimmt. Schließlich hat er sein Ziel fast erreicht und keine dreißig Kilometer von der Heimatstadt der Mutter entfernt nimmt ihn sogar noch jemand mit. Doch der Fahrer ist Alan nicht geheuer und rasch stellt er fest, dass er mit einem Toten fährt. Und dies hat einen Grund, denn der Tote stellt Alan vor die Wahl: Entweder nimmt er ihn oder seine Mutter mit ins Reich der Toten.

Der Text auf der DVD lässt einen ziemlichen Schocker erwarten, doch das bietet der Film ganz und gar nicht - was allerdings nichts Schlechtes ist.
Im Grunde hat der Film trotz seiner durchaus gegebenen Horrorelemente etwas Märchenhaftes: Der Held, Alan Parker, begibt sich auf eine Reise, um sich selbst zu finden, und beendet diese Reise schließlich als erstarkte Persönlichkeit.

Alans Vater starb, als Alan noch klein war. Er hatte ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Mutter, die sehr viel auf sich genommen hat, um Alan etwas zu bieten und ihn glücklich zu sehen. Der Kontakt ist zu Filmbeginn allerdings wohl sehr eingeschlafen. Alan lebt sein eigenes Leben und erkennt dabei nicht, dass er eigentlich nicht wirklich lebt, nicht wirklich lebendig ist.
Auf dem Weg zu seiner Mutter stellt er sich der Vergangenheit, lässt den Tod seines Vaters und die Beziehung zu seiner Mutter Revue passieren, kommt sich aber auch selbst sehr viel näher. Er erkennt, dass er nicht der furchtlose Kerl ist, für den er sich selbst hält und auch, dass seine vermeintliche Todessehnsucht nicht mehr ist als ein Versteckspiel vor sich selbst.

Zu beachten ist, dass sich viele von Alans Eindrücken und seine Erlebnisse der fantastischen Art auf seinen Drogenkonsum zurückführen lassen, denn so manche Haschzigarette findet im Verlauf des Film den Weg zu seinem Mund.
Was auch immer er aber erinnert oder (angeblich) sieht, hat mit den Unterschieden von Leben und Tod, mit den Regeln und des Gesetzmäßigkeiten dieses Kreislaufs zu tun - und wurde mit wirklich tollen Bildern in Szene gesetzt.

Etwas störend wirken die Vision seines zweiten Ichs, einer Art Gewissen, sowie einige Szenen, die wiederholt gezeigt werden. So sieht man manche Szene erst ein oder zweimal so, wie sie in seiner Phantasie gerade weiterläuft und erst dann, wie sie wirklich geschieht. Doch auch an diese Sequenzen gewöhnt man sich mit der Zeit.

Während man den Toten George Staub alias David Arquette bereits aus Filmen wie "Scream" kennt, sich an Alans Mutter Jean, gespielt von Barbara Hershey, aus zahlreichen Filmen, beispielsweise "Swing Kids" oder "11:14", erinnert und Erika Christensen, hier in der Nebenrolle als Jessica, vielleicht schon in "Flightplan" oder "Traffic" gesehen hat, ist Jonathan Jackson eher unbekannt und am ehesten Fans der Serie "General Hospital" ein Begriff.
Die Auswahl der Schauspieler ist dennoch sehr gut, denn das Schauspiel aller - mit Ausnahme von Erika Christensen, die ein wenig blass erscheint mit ihrem Schauspiel - ist wirklich gut und auch Hauptdarsteller Jonathan Jackson geht nicht unter in Anbetracht der eher prominenten anderen Schauspieler.

An Extras hat die DVD leider nichts zu bieten als den Trailer, Werbung für weitere Filme und die DVD Credits.

Insgesamt ein Film, der sich ohnehin für King-Fans eignet, aber vor allem für Zuschauer, die sich gern etwas tiefgründigeren und intelligenteren, persönlichen Horror abseits der häufig auftretenden Slasher ansehen möchten.

Tanja Elskamp



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Januar 2006 | FSK: 16 | Laufzeit: 96 Minuten | Originaltitel: Stephen King´s Riding the Bullet | Preis: 8,97 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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