Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Zara ist die Tochter des gefürchteten Erzmagiers von Asphodel. Die Magier herrschen über die Welt und haben die Nichtmagier versklavt. Seit dem Tod ihrer Freundin Swift, die als sogenanntes Tribut-Kind zu ihr kam, hasst Zara ihren Vater Benedict und spioniert deshalb für das unterdrückte Volk. Im Untergrund formiert sich der Widerstand gegen die Magier. Als dann auch noch ein junger Erschaffer gefangen gehalten wird, setzt Zara alles daran, ihn zu befreien.
Autorin Ellen Renner hat keine vollkommen neue Fantasywelt erschaffen, aber ihre Ideen sind interessant und lebendig umgesetzt. Auf der einen Seite stehen die Magier, skrupellose und bösartige Herrscher. Auf der anderen Seite das "Vieh", Menschen ohne magische Fähigkeiten. Jede nicht-magische Familie muss ein Kind im Alter von fünf Jahren an die Magier abgeben. Dieses Tribut-Kind dient als Schutz vor einem Aufstand des "Viehs" und wird wie ein Sklave gehalten.
Leider sind die Magier, insbesondere Benedict, eindimensional gezeichnet, sie sind grausam und vollkommen herzlos. Obwohl Benedict der große Gegenspieler von Zara ist, bleibt er ungewöhnlich blass. Interessanter und komplexer sind dagegen die Gildenmitglieder und die Diebe, die teilweise im Untergrund gegen die Magier kämpfen.
Zara selbst entwickelt sich im Laufe der Handlung weiter. Wirkt sie am Anfang noch sehr kindlich und in mancher Beziehung unbedarft, wächst sie später über sich hinaus und wird von den Erwachsenen als gleichwertig angesehen.
Natürlich darf eine Liebesgeschichte in einem Jugendroman nicht fehlen. Zara verliebt sich in Aidan, einem Uhrenmacher, der als Unterpfand von seinem Volk nach Asphodel geschickt wurde. Da Aidan jedoch ein Gefangener von Zaras Vater ist, haben er und sie wenig gemeinsame Interaktionen. Hier besteht für den zweiten Teil, der bereits geplant und im englischen Original "Outcaste" heißen wird, noch Potential. Wie momentan üblich, ist Zaras Geschichte auf mehrere, hier zwei Bände ausgelegt. "Zara von Asphodel – Rebellin und Magierin" endet zwar nicht mit einem Cliffhanger, aber die Rebellion gegen die Magier ist im vollen Gange.
Ellen Renner verwendet eine bildhafte Sprache, die mitunter ins Blumige abgleitet. So spürt Zara beispielsweise "einen Anflug von Einsamkeit durch den Raum wehen, schwach wie der Duft nach Rosmarin aus dem vergangenen Sommer", ihr Herz "schlägt wie ein verängstigtes Fohlen" und Licht spiegelt sich in Aidans Iris und "färbt sie so blau wie das Federkleid eines Eisvogels".
Fazit: „Zara von Asphodel – Rebellin und Magierin“ ist ein spannender Fantasyroman für jugendliche Leserinnen. Allerdings trübt die blumige Sprache das Lesevergnügen.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.