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 Es duftet nach Sommer

Autoren: Huntley Fitzpatrick
Übersetzer: Catrin Frischer
Verlag: cbt

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Nicht alles läuft nach Plan, dabei hat Gwen doch einen ganzen Sommer vor sich. Sie ist siebzehn und will nicht erneut die ganze Zeit in dem Gastronomiebetrieb ihres Vaters arbeiten. Als sich die Chance bietet, einer alten Dame, die sich verletzt hat, Gesellschaft zu leisten und dafür bezahlt zu werden, schlägt sie zu. Leichter kann sie diesen Sommer kein Geld verdienen. Doch zu ihrem Unglück ist Cassidy Somers auch auf der Insel. Er wird seine Freizeit als Gartenjunge verbringen und für Gwen gibt es kaum eine Möglichkeit, ihm aus dem Weg zu gehen. Dabei muss der Sohn eines Bootsbauers keinen Gärtnerjob annehmen, schwimmt dieser doch im Gegensatz zu Gwen und ihrer Familie im Geld. Und irgendwann hat Gwen das Gefühl, dass er ihr auch gar nicht aus dem Weg gehen will. Er sucht geradezu ihre Nähe. Obwohl so viel Unausgesprochenes zwischen ihnen steht. Will Gwen das überhaupt? Kann sie Cass nach allem, was vorgefallen ist, noch vertrauen?

"Es duftet nach Sommer" ist nach dem Debüt-Roman "Mein Sommer nebenan" ein weiterer leichter Jugendroman aus der Feder der amerikanischen Autorin Huntley Fitzpatrick. Als Vorlage für Ihre Romane dient ein kleiner Küstenort in Connecticut, in dem sie selbst aufgewachsen ist.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 17-jährige Gwen, die zusammen mit ihrer Familie in einem kleinen Haus wohnt. Obwohl sie von einer Menge Reichtum umgeben ist, muss sie selbst mit nur dem Nötigsten auskommen, denn die Familie gehört zur Arbeiterklasse und verdingt sich ihren Lebensunterhalt durch kleinere Jobs und Putzstellen. Der Großvater fischt täglich, damit am Abend Essen auf dem Tisch steht. Gwen ist ein guter Mensch, der für die Familie alles gibt. Als Cass wieder in ihrem Leben auftaucht, wird sie in ein wahres Gefühlschaos gerissen.

Die Geschichte startet gleich mitten im Geschehen und der Leser wird regelrecht in die Atmosphäre um Gwen hineingerissen. Mit verständlichen Worten wird eine gute Kulisse beschrieben, die zusammen mit den netten Charakteren ein glaubhaftes Gesamtbild erzeugt. Allerdings ist es nicht einfach, die Zusammenhänge gleich zu Beginn zu verstehen. Nach und nach werden durch Erinnerungsfetzen oder Gespräche zwischen Gwen und ihrer Familie, verdeutlicht, weshalb sie durch Cass so verwirrt ist. Dafür ist aber Durchhaltevermögen nötig, denn erst ab etwa der Hälfte des Buches werden die ersten großen und kleinen Geheimnisse offenbart.

Der Handlungsstrang scheint für das Gesamtwerk eher nebensächlich zu sein. Alles dreht sich um Gwen und ihr Zusammentreffen mit Cass oder ihrer besten Freundin, die mit ihrem Cousin zusammen ist. Außerdem wird der Klassenunterschied zwischen Cass und Gwen stark hervorgehoben. Die Armut, von der sie betroffen ist, gehört mit zu den Eckpfeilern der Geschichte und bietet somit den roten Faden in der Handlung. Immer wieder kommt es darauf zurück, unter welchen Entbehrungen sie zu leiden hat.
Auch die restlichen Ideen, die die Schriftstellerin hat mit einfließen lassen, runden das Werk leider nicht ab. Alles wirkt ein wenig deplatziert und übertrieben. Einzig die wirklich süße Romanze zwischen den beiden Hauptprotagonisten verführt zum Weiterlesen.

Leider schafft es die Autorin nicht, den Leser wie mit ihrem Werk "Mein Sommer nebenan" an die Seiten zu fesseln. Alles in allem ist es schön, wenn das Buch zum Schluss zur Seite gelegt werden kann. Es fällt nicht leicht, zu den Charakteren eine Verbindung aufzubauen. Der Leser fühlt sich eher als Außenstehender, statt mitten drin. Die Handlung ist interessant, bietet aber auch nicht viel Neues. Insgesamt ist es ein nettes Buch für zwischendurch, mehr aber auch nicht.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite verfügbar.

Anja Gollasch



Hardcover | Erschienen: 29. April 2014 | ISBN: 978-3570157503 | Originaltitel: What I thought was true | Preis: 16,99 Euro | 480 Seiten | Sprache: Deutsch

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