Dass die Verräterinnen Lorkin gehen ließen, schien auf den ersten Blick ein glücklicher Umstand zu sein. Doch der sachakansiche König will ihm sein Wissen über die Verräterinnen entreißen, koste es, was es wolle. Doch Lorkin verschanzt sich hinter seiner diplomatischen Immunität und dem Recht, erst seinem eigenen König Bericht zu erstatten, jedoch müsste er dafür das Land verlassen, etwas was wiederum der sachakansische König ablehnt.

Kyralia will sich das jedoch nicht bieten lassen, daher wird Lorkins Mutter, die Schwarzmagierin Sonea, gestattet nach Sachaka zu reisen, um dort über die Ausreise ihres Sohnes zu verhandeln. Und ausgerechnet, ihr Feind aus Jugendtagen, Lord Regin, soll sie auf dieser Mission begleiten.

Lilia soll derweil von Schwarzmagier Kallen weiter in den Künsten der Schwarzen Magie unterwiesen werden. Doch Lilia hat ganz andere Sorgen, die anderen Novizen haben es auf sie abgesehen. Vor allem setzt sie alles daran nicht zu offenbaren, dass sich Cery, Gol und Anyi in den unterirdischen Tunneln der Akademie versteckt halten, um Skellins Häschern zu entgehen ...

"Die Königin" ist der dritte und damit der letzte Band der "Sonea"-Trilogie aus der Feder von Trudi Canavan.

Dieser Band wird aus fünf unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Da wäre Cery, seines Zeichens Dieb und ein Jugendfreund von Sonea, der wegen seines skrupellosen Konkurrenten in den Untergrund geflohen ist. Die zweite Erzählfigur ist Lilia, die Novizin, die unfreiwillig Schwarze Magie erlernt hat und nun mit den Konsequenzen zu leben lernen muss. Gildebotschafter Dannyl ist der Dritte im Bunde und dann sind da natürlich noch Lorkin und Sonea selbst, die ihre Perspektiven zur Verfügung stellen, sodass der Leser die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln miterleben kann.

Zwar ist dies der letzte Band, aber eigentlich hätte die Autorin genügend Seiten gehabt, ihre Handlung etwas ausgewogener zu gestalten. Statt sich mit den Gewissensbissen von Dannyl aufzuhalten, hätte die Autorin sich mehr den Verräterinnen widmen können, die plötzlich ihre Strategie des Täuschens und Intrigieren aufgeben und in einem offenen Krieg gegen ihre Feinde, die führende Magierkaste Sachakas, antreten. Hier hätte man sich mehr Informationen wünschen können, wie die Verräterinnen sich so plötzlich zur militärischen Großmacht wandeln konnten, und sei es nur mit Rückblenden, um ihre jahrelangen Vorbereitungen im Verborgenen plausibler oder einfach nur greifbarerer für den Leser zu gestalten. Aber irgendwo muss die Autorin wohl auch ihren zahlreichen Schauplätzen Rechnung tragen, denn während in Sachaka ein weiterer Krieg beginnt, muss die Gilde in Kyralia sich noch mit wilden Magiern und einer gefährlichen Droge auseinandersetzen.

Auch muss zum Ende gesagt werden, dass die Handlung kein Ende findet, welches als abgeschlossen bezeichnet werden kann, es fühlt sich irgendwie unfertig an und es bleibt nicht aus zu vermuten, dass die Autorin vielleicht doch noch einmal in ihre Welt zurückkehrt, genügend Ansatzpunkte wären vorhanden.

Sicherlich das alles mag schlimm klingen, aber das Buch an sich ist eigentlich unterhaltsam und auch als spannend mit echten Überraschungsmomenten zu bezeichnen, aber es haben sich eben kleine Fehler eingeschlichen, die das Lesevergnügen trüben und so aus diesem Buch zwar durchaus einen gelungenen Abschluss, aber keinen sehr guten oder überragenden machen.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.