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 Tod in der Hasenheide

Autoren: Conny Roters
Verlag: Emons, Köln

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
An einem stürmischen Regenmorgen macht sich Cosma Anderson auf den Weg, um nach einer verletzungsbedingten Pause endlich wieder joggen zu gehen. Weit kommt die freischaffende Journalistin allerdings nicht. Denn kaum hat sie den Tunnel in der Hasenheide passiert, stolpert sie über einen Mann, der in gekrümmter Haltung leblos auf dem schmutzigen Boden liegt. Von dessen blutigen Anblick regelrecht schockiert, ergreift sie die Flucht, wird aber am Ende des Tunnels von zwei Polizisten gestellt. Zunächst als Zeugin vernommen, später als Tatverdächtige inhaftiert, kann sich Cosma nicht erklären, wie ausgerechnet die blutbesudelte Tatwaffe in ihre Wohnung gekommen sein soll. Doch damit nicht genug. Auch ein Beutel mit Cosmas Kleidung und eindeutigen Spuren taucht schon bald in der Nähe des Tunnels auf und plötzlich bekommt sogar der Tote in ihren Angstträumen ein bekanntes Gesicht.

"Tod in der Hasenheide" ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Connie Roters, die in ihrem spannend arrangierten Kriminalroman ein brisantes Thema angeschnitten hat. Ausgerechnet ein in Afghanistan zu Ehren gekommener Oberfeldwebel und Kriegsausbilder der Bundeswehr wird hinterrücks getötet und war zudem auch noch als skrupelloser Psychopath bekannt. Ein gutes Motiv, das den Berliner Hauptkommissar Stefan Breschnow und sein engagiertes Team in die Kasernen der Hauptstadt führt und das so gar nicht zu der in Gewahrsam genommenen und dringend tatverdächtigen Journalistin passt. Deshalb dauert es auch lange Zeit, bis sich die wahren Hintergründe der Tat offenbaren und ein gut verschwiegenes Unrecht ans Tageslicht kommt.

Unbequeme Figuren, spannende Szenen, unheimliche Orte und jede Menge falsche Spuren. Connie Roters hat in ihrem Debüt alles richtig gemacht. Dabei sind es vor allem nicht nur die geschickt gelegten Fährten und unerwarteten Wendungen, die aus dem Erstling einen ganz besonderen Krimi werden lassen, sondern es ist vor allem die Atmosphäre, die dem Ganzen zugrunde liegt und deren unterschwellige Düsterheit jederzeit spürbar ist. So taucht der Leser nicht nur in die Gefühle traumatisierter Soldaten ein, sondern lernt auch die Probleme einer von Angstzuständen heimgesuchten Frau kennen oder muss erfahren, dass auch das Leben der Polizisten nicht frei von seelischen Qualen ist. Ein facettenreicher Roman, der durch viele Einzelschicksale dramatisch in Erscheinung tritt und mit glaubhaften Dialogen, detaillierten Beschreibungen und lokalen Eigenheiten versehen wurde.

Fazit:
Ein gelungenes, lesenswertes und nachdenklich machendes Debüt, dessen zugrunde liegendes Verbrechen lange Zeit nicht zu durchschauen ist.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 16. April 2014 | ISBN: 978-3954512959 | Originaltitel: Tod in der Hasenheide | Preis: 10,90 Euro | 352 Seiten | Sprache: Deutsch

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