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Der kleine Barsch Flitz hat keine Mutter und keinen Vater. Das ist aber nicht schlimm, zum einen, weil das bei Fischen nun mal so ist und zum anderen weil er viele Tanten, Onkel und Freunde im See hat. Immer wieder sagen die, dass Flitz doch lieber nicht so neugierig sein solle. Besonders die gute Tante Flunder ist sehr besorgt, dass einmal etwas Schlimmes passieren könnte. Ganz besonders interessiert den kleinen Barsch, wie es oben auf dem trockenen Land zugeht und was es mit diesen zweibeinigen Riesenfröschen, die Menschen genannt werden, auf sich hat.
Eines Tages entdeckt Flitz etwas im Wasser, das er unbedingt untersuchen muss und das so lecker aussieht, dass er nicht anders kann, als hineinzubeißen. Und schon kommt es, wie es kommen muss: Flitz wird an einer Angel hinauf an Land gezogen. Mutig sieht er dem Menschenfrosch vor ihm in die Augen. Der Menschenfrosch heißt Thomas und hat Mitleid mit dem kleinen Barsch, der kaum Luft bekommt. Thomas beschließt, Flitz nicht zu essen, sondern ihm ein Aquarium zu schenken.
Als Flitz' Freunde von seinem Verschwinden erfahren, sind sie sehr traurig. Sie besuchen eine uralte Froschfee, die sie verzaubert: Bei Sonnenaufgang gehen alle drei gemeinsam an Land, um den kleinen Flitz zu retten ...
Die magischen Bilderbuchwelten der schwedischen Autorin und Illustratorin Elsa Beskows sind beseelt von Zwergen, Elfen und Trollen. Ihre Bücher sind märchenhaft, dabei aber niemals angsteinflößend. In "Das neugierige Fischlein" gibt es nicht nur sprechende Fische, sondern auch eine zaubernde Froschfee, die so alt ist, dass Moos und Seegras auf ihr wachsen. Thomas, der angelnde Menschenfrosch, ist vermeintlich tierlieb, indem er den kleinen Flitz nicht brät und isst, sondern in ein Aquarium steckt. Dass Flitz dort unglücklich ist, sieht er erst, als dessen verzauberte Fischfreunde vor seinem Bett stehen und ihn bitten, den kleinen Barsch wieder freizulassen. Das Schöne an dem Buch ist, dass die Kinder sich sowohl mit dem kleinen Barsch als auch mit Thomas identifizieren können: Flitz ist neugierig, selbstständig und ständig auf der Suche nach neuen Abenteuern. Auch Thomas ist neugierig und selbstständig, er ist zugleich jedoch auch empathisch und vermittelt den Kindern ohne erhobenen Zeigefinger, dass es gut ist, achtsam mit der Natur umzugehen.
Die Illustrationen von Elsa Beskow tragen den Charme vergangener Tage in sich und unterstreichen die ruhige und gelassene Grundstimmung des Buches. Diese sind realistisch, mit klarem Strich gezeichnet und mit zarten Farben koloriert.
"Das neugierige Fischlein" ist bereits vor achtzig Jahren zum ersten Mal erschienen. Das ist wichtig zu wissen, denn es gibt überholte Umgangsformen in diesem Buch. So sagt Onkel Hecht zum kleinen Flitz: "Komm sofort her, damit ich dir eine Ohrfeige geben kann." Das schmälert am Ende das Lesevergnügen jedoch nicht und kann im Zweifelsfall ja mit den Kindern auch besprochen werden.
Ein schönes und ruhiges Buch mit wunderschön zarten Illustrationen, das Kindern ab 3 bis 4 Jahren und Eltern gleichermaßen Spaß macht.