Jaide uns Jack freuen sich sehr, als ihr Vater endlich wieder nach Hause kommt. Die Zwillinge finden, er ist immer viel zu lange unterwegs und vermissen ihn sehr. Doch kaum, dass er angekommen ist, geht irgendetwas schief. Mächtige und merkwürdige Kräfte werden freigesetzt, die die beiden Kinder sehr ängstigen. Ihr Vater scheint zwar zu wissen, was passiert ist, will es ihnen aber nicht sagen. Anstatt dessen bringt er sie zu seiner Mutter, für die Zwillinge Oma X, von der sie bisher noch nicht einmal gehört hatten. Das sei angeblich sicherer, als wenn er bei ihnen bleiben würde. Und auch auf ihre Mutter müssen Jaide uns Jack in der nächsten Zeit verzichten, denn die hat einen Job gefunden, der ihre gesamte Aufmerksamkeit fordert.

Da sitzen sie also in der kleinen, verregneten Küstenstadt bei Oma X und fürchten sich vor nichts mehr als vor unendlicher Langeweile. Doch es soll anders kommen, als gedacht. Haben sie sich noch kürzlich Sorgen darüber gemacht, was sie bloß tun können, wo es noch nicht einmal einen Fernseher gibt, merken sie schnell, dass es so manch magisches zu entdecken gibt. Nicht nur sie selbst scheinen eigenartige Fähigkeiten zu entwickeln, die sie mit den Schatten verschmelzen und durch die Luft fliegen lassen, auch Oma X scheint ein Geheimnis zu haben. Und dann ist da noch die absolut böse Bedrohung von außen, die sich immer näher an die beiden heranschleicht und die nur ein Ziel zu kennen scheint: Jaide uns Jack auf ihre Seite zu ziehen.

"Troubletwisters" ist eine typische, moderne Fantasygeschichte für Kinder und Jugendliche. Leider etwas zu durchschnittlich, denn es fehlt der richtige Wow-Effekt. Gerade am Anfang kommt nicht wirklich Spannung auf. Bis die Zwillinge endlich erfahren, was vor sich geht, wurde ihnen das Wort "Troubletwister" bereits unendlich oft unter die Nase gerieben, ohne dass ihnen jemand sagen wollte, was es bedeutet. Das nervt einfach nur. Überhaupt wird viel zu wenig erklärt. Mag sein, dass das ein Serien-Problem ist und die Autoren Garth Nix und Sean Williams schlicht noch nicht der Handlung vorgreifen wollten. Da der Leser die nicht kennt, fühlt er sich aber einfach nur uninformiert. Gerade Kinder könnten schnell frustriert sein, wenn sie erst einmal über 100 Seiten durchhalten müssen, bevor es richtig losgeht.

Dabei hat die Geschichte durchaus einiges zu bieten, wenn sie einmal in Schwung gekommen ist. Jacks und Jaides magische Fähigkeiten sind schön erdacht und es macht Spaß sie dabei zu beobachten, wie sie sich nach und nach entwickeln. Besonders gelungen sind auch die Kämpfe, dabei sticht eine Verfolgungsjagd mit einem Monster in der Mitte des Buches sogar noch viel mehr hervor als der eigentliche Showdown. Mit vielen Krabbel-Insekten wird es so richtig schön ekelig.

Gerade für junge Leser kann "Troubletwisters" durchaus eine spannende Fantasy-Unterhaltung bieten, aber es ist definitiv keines dieser Bücher, die auch für Erwachsene reizvoll sind, weil es tiefere Ebenen gibt, die Kinder noch nicht überblicken können. Alles bleibt oberflächlich, die Charaktere sind nur sehr einfach ausgearbeitet und die meisten Ideen mäßig originell. Der erste Roman der Serie "Der Sturm beginnt" ist schlicht auf der ganzen Linie durchschnittlich.

Einige Fehler außerhalb der Geschichte stören außerdem: So heißt die Protagonistin im Klappentext Jade, im Buch aber Jaide und es gibt kleine Grammatikfehler und grobe Schönheitsfehler (zum Beispiel ein großes P mitten in einem Wort, wo bestimmt keines hinPgehört). Das sorgt unabhängig vom eigentlichen Inhalt für ein wenig Frust.

Bisher war der Name Garth Nix immer ein Garant für ein gelungenes Buch, aber diesmal ... Ja, der Roman hat seine Momente, aber insgesamt bleibt er doch sehr durchschnittlich. Leider.

Auf der Webseite vom cbj-Verlag kann man ins Buch reinlesen.