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 In die Abgründe


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Undae, weise Frauen, die sich dem Wasser verbunden fühlen, sind auf dem Weg zu verschiedenen Quellen, die nicht nur der Ursprung des Wassers, sondern auch menschlicher Eigenschaften wie Mitgefühl, Gerechtigkeit und Liebe sind.
Zwölf von ihnen gibt es und die Undae spüren, dass die Quellen versiegen. Um dies zu verhindern, haben sich drei der Undae unter Begleitschutz auf den Weg zu den zwölf Wassern gemacht.
Schnell wird klar, dass jede von ihnen und vor allem jeder ihrer Gefährten schwere Prüfungen bewältigen muss - doch wurde ihnen prophezeit, dass einer von ihnen scheitern wird. Von diesem Wissen belastet, drohen die Männer daran zu zerbrechen und auch den Undae droht ein schlimmes Schicksal.

Nach "Zu den Anfängen" folgt nun "In die Abgründe" von E. L. Greiffs "Zwölf Wasser"-Trilogie und die Aussichten sind finster. Denn der zweite Band beginnt mit einer unheimlichen Situation und die Stimmung wird nicht besser.
Das passt, geht es doch um den Untergang der Menschheit und das ist wahrlich kein heiteres Thema. So fängt die Geschichte nicht nur schlimm an, sondern regelrecht beängstigend und das steigert sich im Laufe der Zeit stetig. Der Leser begleitet die Undae und ihre Beschützer an drei unterschiedliche Orte und jedem der Menschen ist die wachsende Verzweiflung anzumerken, wenn sie Prüfungen gegenüberstehen, von denen eine grausamer ist, als die andere. Es droht ihnen nicht weniger als der Verlust ihrer Seele und das belastet die Männer natürlich. "In die Abgründe" enthält keine Verschnaufpausen und keine Aufheiterung und es fehlt dem Buch zwischendurch an Leichtigkeit, damit Protagonisten und Leser zur Ruhe kommen.

E. L. Greiff kann mit Worten umgehen. Sie formuliert und umschreibt eindringlich und eindrucksvoll. Sie nimmt sich viel Zeit und ebenso viele Worte, um die Geschehnisse, Orte und Gefühlswelten der Protagonisten zu beschreiben. So schafft sie es, die von ihr erdachte Geschichte äußerst genau zu schildern. Das klappt bei Ortsbeschreibungen gut, offenbart beim Innenleben der Figuren aber Schwächen, wenn die Autorin einzelne Gedanken mehrfach wiederholt, um die Eindringlichkeit zu zeigen. So reicht zum Beispiel der Satz nicht, dass die Undae den Menschen überlegen sind, sondern sie erklärt noch, dass die Menschen verglichen mit den weisen Frauen wie Kinder sind und man Kindern ihre Fehler ja nicht vorwerfen kann. Keine Frage, das hat dann jeder mitbekommen, aber knackig ist anders.
Die Welt der Undae ist eine komplexe, interessante Welt, in die der Leser sich gut hineinversetzen kann. Wer High Fantasy mag, wird sich mit dem Buch schnell anfreunden können. Ein leichtes Lesevergnügen ist "Zwölf Wasser: In die Abgründe" jedoch nicht.


Auf der Verlagsseite findet sich eine Leseprobe.

Iris Jockschat



Taschenbuch | Erschienen: 1. Oktober 2013 | ISBN: 978-3423249669 | Preis: 16,90 Euro | 560 Seiten | Sprache: Deutsch

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