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 Der weiße Wolf


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Für Mensch und Tier ist der Winter in Sibirien hart im Jahre 1914. Die Wolfsrudel wagen sich bis vor die Dörfer und lösen Angst und Schrecken bei den Bewohnern aus. Besonders tut sich Buran hervor, der Leitwolf eines Rudels. Auf ihn wurde eine hohe Belohnung ausgesetzt und jeder Pelzjäger versucht, ihn zu erlegen. Als aber der Jäger Arsseni sieht, wir Buran bei einem Kampf mit einem anderen Wolf verletzt wird, entschließt er sich, Buran zu helfen und ihn zu pflegen. Der Wolf dankt es ihm mit Freundschaft und bleibt bei ihm. Die anderen Jäger jedoch, allen voran der Japaner Genzo, glauben, dass Buran noch eine Gefahr darstellt.

Der Film "Der weiße Wolf" ist eine japanisch-russische Kooperation aus dem Jahr 1992. Daher verwundert es nicht, wenn die Aufnahmen recht unscharf daher kommen. Zwar wirbt der Film mit sensationellen Naturaufnahmen, aber heutige Standards darf der Zuschauer nicht erwarten.
Wer das im Hinterkopf behält, wird Freude haben an den langen Aufnahmen der eindrucksvollen Landschaft und des Nordlichts. Sie sind die eigentlichen Hauptdarsteller des Films, dicht gefolgt von den Wölfen. Die menschlichen Darsteller verblassen dagegen und weder Handlung noch Dialoge können das ändern. Die Charaktere sind einfach gezeichnet und bekommen vom Drehbuch nicht genug Raum, um sich zu entwickeln. Da sagen Männer unvermittelt Dinge wie: "Buran, ich kann dich nicht töten, du bist der König der Taiga." Das ist sehr seelenvoll und passt gut in diesen schwermütigen Film. Ansonsten herrscht eine klare Rollenverteilung: Die Hunde sind loyal, die einsamen Jäger aufrecht und die Reichen dekadent. Rehäugige russische Witwen runden das Bild ab. Tiefsinnig ist das nicht, muss es aber auch nicht sein, denn es geht um Wölfe in allen Lebenslagen. Am meisten Seele hat der Film, wenn er die Wölfe zeigt, wie sie spielen, schwimmen, jagen und fressen. Da liegt das Hauptaugenmerk und das macht den Film aus. Dass es nach zwei Dritteln des Films einen dramatischen Twist in der Handlung gibt, mag daran liegen, dass auch der japanische Schauspieler eine angemessene Rolle haben sollte, denn obwohl der Film damit beginnt, seine Anwesenheit in Sibirien zu erläutern, hatte er bis dahin nicht viel zur Geschichte beizutragen.
Burans Geschichte erinnert ein wenig an Wolfsblut und es sind wohl auch Liebhaber des zweiten Films, die an "Der weiße Wolf" die meiste Freude haben. In der Tat erinnert der Film an alte Jack-London-Filme, da er die gleiche Thematik und die gleiche Liebe zur unberührten Natur besitzt. Wären die Namen der Figuren nicht russisch, könnte der Schauplatz bis auf wenige Aufnahmen genau so gut in Alaska liegen.
Technisch ist die DVD einfach gehalten. Es gibt nur eine Tonspur, die Extras sind mit der japanischen Schnittversion und dem Originaltrailer eher mager. Auch das Menü ist schlicht gestaltet, es besteht aus einem Bild des Covers, dem Film, der Kapitelauswahl und eben den Extras.
Die einzig verfügbare Sprache ist Deutsch, Untertitel sind nicht vorhanden.
Das sieht spartanisch aus, ist aber bei einem so alten Film keine Überraschung. Immerhin, es gibt ein Wendecover, das wird diejenigen freuen, die sich immer noch nicht an das riesige FSK-Zeichen gewöhnt haben.

Iris Jockschat



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 4036382502692 | Erschienen: 9. Mai 2014 | FSK: 12 | Laufzeit: 103 Minuten | Originaltitel: Aurora no shitade | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch

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