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Das Volk der Zwerge ist in vier Stämme gespalten. Sie alle werden von einem Hochkönig regiert, welcher seine Kräfte schwinden spürt und darum eine Versammlung einberufen hat, um einen Nachfolger zu finden. Beste Aussichten hat König Gandogar vom Stamm der Vierten. Jedoch hält der Großkönig ihn für ungeeignet und lässt sich daher eine Finte einfallen, um die Wahl des Nachfolgers zu verzögern. Er hofft auf den Zwerg Tungdil, der bei den Menschen lebt und dessen Herkunft unbekannt ist. Tungdil ahnt nichts von den politischen Ränken und einer Gefahr, die für das Land der Zwerge besteht. Er befindet sich auf einer Mission für seinen Ziehvater, der ein Magier ist. Ehe er sich versieht, befindet er sich mitten in einer Reihe von Intrigen der Zwerge, Albae und Orks.
"Die Zwerge: Tungdil" ist entstanden nach dem Roman von Markus Heitz und ist der Beginn einer Reihe von jeweils vier Comics pro Roman. Eingefleischten Fans der Fantasyliteratur wird die Handlung daher nicht neu sein; der Comic kann ihnen jedoch trotzdem empfohlen werden, da die Zeichnungen von Che Rossié der Geschichte eine eigene Dynamik und Wucht geben. Rossiés Zwerge sind grob, unbehauen und kräftig und die Bilder vermitteln einen Eindruck von gewaltigen Schlachten, riesigen Festungen und tapferen Helden. Handlung und Bilder passen hervorragend zusammen; die Geschichte wird spannend erzählt, wobei es mehrere Erzählstränge gibt, die alle einen unterschiedlichen Schwerpunkt haben.
Da gibt es den freundlichen, ahnungslosen, aber tapferen Tungdil, die Magier, die miteinander im Streit liegen, da sie für oder gegen das tote Land kämpfen, und die Zwergenstämme, ebenfalls durch ihre Geschichte miteinander im Streit und doch auch alle miteinander verbunden. Das weist auf eine umfangreiche Geschichte hin und natürlich kann der erste Band nur der Auftakt der Erzählung sein, da viele Fragen unbeantwortet bleiben, sei es die Entstehung der Zwergenstämme wie auch die Bedrohung durch das dunkle Land. Diese muss der Leser erst einmal hinnehmen, erklärt werden sie nicht.
"Tungdil" klappt trotzdem gut und macht neugierig auf mehr.
Das liegt nicht zuletzt an der Farbgebung, die gut zum Thema passt. Brauntöne dominieren die Bilder um die erdgebundenen Zwerge, bei den Albae, die für das tote Land streiten, überwiegen Grau und Schwarz. Das ist gut gelungen, wirkt stimmig und hilft dabei, die einzelnen Personen einzuordnen.
Ob dieser und weitere Comics an den Erfolg der Romanreihe anknüpfen können, bleibt abzuwarten. Verdient hätten sie es allemal, denn das Konzept ist gut durchdacht und zeichnerisch gelungen.
Auf der Verlagsseite findet sich eine Leseprobe.