Zwei Teenager werden nach einem gemeinsam besuchten Konzert in London in einem leeren Schwimmbecken wach und wissen nicht, wie sie dort hingekommen sind. Lediglich ein weißer Lieferwagen mit einer hilfsbereiten Frau und der von ihr angebotene Kaffee tauchen nach einigen Überlegungen in ihren Gedanken auf und liefern eine Erklärung für das, was auf der Heimfahrt geschehen ist. Und kaum haben Amy und Sam ihre missliche Lage erkannt, werden sie mit einer Forderung konfrontiert, die ungeheuerlich ist. Nur wenn einer von ihnen zur bereitliegenden Waffe greift und den anderen tötet, kommt er mit dem Leben davon. Eine schicksalhafte Entscheidung, vor der bald weitere Menschen stehen, und der Beginn eines nervenaufreibenden Falls, der Detective Inspector Helen Grace und ihr Team bis an ihre Grenzen bringt.

"Eene Meene: Einer lebt, einer stirbt" ist ein spannender Thriller, der die Nerven seiner Hörer gekonnt strapaziert und das mit einem Plot, der überaus grausam in Erscheinung tritt. Denn entgegen sonstiger Gepflogenheiten ist es nicht der Killer selbst, der über Leben und Tod entscheidet, sondern die von ihm gewählten Opfer, die den jeweils anderen töten müssen. Und so sucht er sich neben einem jungen Pärchen auch eine Mutter und ihre Tochter oder die Kollegen einer Anwaltskanzlei aus und sorgt dafür, dass diese bis zum Äußersten gehen. Eine komplex angelegte Handlung, die neben den Qualen der Opfer umfangreiche Ermittlungen in sich birgt und aufgrund ständiger Perspektivwechsel und einer großen Anzahl von Personen aufmerksam verfolgt werden sollte.

Gelesen wird die Geschichte einer absonderlichen Mordserie von Uve Teschner, der es mit seiner wandlungsfähigen Stimme gut versteht, den Hörer an das Geschehen zu fesseln. Dabei ist es egal, ob er die wechselnden Passagen der verheerenden Ereignisse liest oder eine der der zahlreich vorhandenen Figuren spricht. Stets gelingt es ihm, die verschiedenen Akteure hörbar voneinander abzugrenzen und ihre wechselnden Gefühle nachvollziehbar darzustellen. Aber nicht nur ihre Interpretation lässt den Hörer tief in das Geschehen tauchen, auch die ausdrucksstarke Darbietung der grauenhaften Ereignisse zeigt den immer größer werdenden Horror auf und lässt ihn mit schrecklichen Bildern im Kopf zurück.

Fazit:
"Eene Meene: Einer lebt, einer stirbt" ist eine gelungene Kombination aus einem gut durchdachten Plot und einer variationsreichen Lesung und versteht es, seine Hörer zu packen.

Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.