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Mit "Der Romulanische Krieg: Unter den Schwingen des Raubvogels 1" geht die Buchreihe um Captain Jonathan Archer und die Crew der Enterprise bereits in die vierte Runde. Erstmals wird eine Ära im Star Trek-Kosmos thematisiert, die in Serien wie Filmen bisher zu kurz kam.
Nach der Vernichtung des Frachtschiffes Kobayashi Maru (im gleichnamigen Buch), hat sich vieles verändert. An Bord der Enterprise stellen sich viele Crewmitglieder die Frage, ob Jonathan Archer richtig gehandelt hat, als er vor der Bedrohung durch die Romulaner floh und das Frachtschiff der Vernichtung überließ. Dies geht so weit, dass Travis Mayweather sich gar versetzen lässt. Das alles vor dem Hintergrund des aufziehenden Krieges, der für die Menschheit alles andere als gut verläuft. Kolonie um Kolonie fällt den Romulanern und ihrer Telekontrollwaffe zum Opfer. Obendrein stehen nicht alle Völker der 4er-Koalition füreinander ein. Das Ende scheint besiegelt.
Mit dem vierten Roman der Enterprise-Reihe steht erstmals voll und ganz der Romulanische Krieg im Vordergrund. Dabei verteilt sich die Handlung auf verschiedene Ebenen, was der Geschichte eine enorme Größe verleiht. Ob Nachrichtensprecher direkt an der Front, die Querelen innerhalb der Regierung und des Militärs oder die Probleme an Bord der Enterprise, an allen Ecken und Enden stehen die Zeichen auf Sturm. Die Verzweiflung und Angst innerhalb der Zivilgesellschaft werden schön gezeichnet und der Verlust der Kolonien von Autor Michael A. Martin solide näher gebracht. Weniger überzeugen kann die ewige Irrfahrt von Trip Tucker. Ein wenig macht es den Anschein, als wüssten die Autoren nicht, wohin mit der Figur. Auch die Telekontrollwaffe der Romulaner ist ein zweischneidiges Element. Einerseits ist die dadurch entstehende Gefahr enorm und wird an zahlreichen Beispielen anschaulich und beklemmend dargestellt, andererseits mutet sie unrealistisch an. Jede Technik einfach so übernehmen zu können, verleiht den Feinden der Menschheit ein derart immenses Allmachtsmittel, dass die Frage aufkommt, warum die spitzohrigen Verwandten der Vulkanier nicht einfach schnell und effektiv alle Feinde übernehmen.
Sehr schön herausgearbeitet ist die innere Zerrissenheit von Captain Jonathan Archer. Die Folgen seiner Entscheidung aus dem vorangegangenen Buch nagen an dem Kommandanten, was plastisch in Szene gesetzt wird und ausgezeichnet funktioniert.
Fazit:
Der Roman macht Spaß und die gesamte Geschichte um den Romulanischen Krieg wirkt groß. An einigen Stellen hapert es jedoch noch und die Frage bleibt spannend, wie die Autoren im zweiten Teil der Story weiter vorgehen.
Weitere Informatioen und eine Leseprobe zum Roman finden sich auf der Website des Verlags:
Star Trek - Enterprise 4