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Der Undertaker ist seit Jahrzehnten ein Superstar in der Wrestling-Szene. Seit seinem Auftauchen in der WWE beeindruckt er die Fans mit seinen Kämpfen, seinem Auftreten, seinem Ringcharakter. "Undertaker – Die Serie" beschäftigt sich mit einer Besonderheit in seiner Karriere. In zwanzig Jahren blieb der Undertaker bei Wrestlemania ungeschlagen und wurde so zu einer Legende. Jedes Jahr war eine mögliche Niederlage Gegenstand der Spekulationen und jedes Jahr begeisterte der Undertaker seine Fans. Im Jahre 2012 war es dann soweit, die Serie dauerte zwanzig Jahre. Grund genug für die WWE, eine DVD-Box zu dem Anlass herauszugeben.
Gut, wirklich spannend ist der Ausgang der Matches nicht, wenn eine DVD so deutlich darauf hinweist, dass es sich um eine Siegesserie handelt. Dennoch gibt es viele Gründe, sich "Undertaker – die Serie" anzuschauen. Immerhin hat der Taker sich über die Jahre immer wieder neu erfunden. Von der düsteren Gestalt, die zusammen mit Paul Bearer zum Ring kam, über Druiden, die ihn mit Gesängen begleiteten, von der Zeit des Ministry bis zum American Badass, der Taker war nie jemand, der sich auf seinem Ruhm ausruht.
Dies sieht man deutlich in der Dokumentation, die auf der ersten DVD zu finden ist.
Sein Werdegang bei Wrestlemania wird erzählt, alle Matches erwähnt und viele Gegner oder auch Begleiter kommen zu Wort. Leider wirkt die Dokumentation, als wäre sie einfach in den Raum geworfen worden. In 45 Minuten zwanzig Siege abzuhaken lässt wenig Zeit für Erinnerungen oder Anekdoten, zumal auch immer Ausschnitte aus den Kämpfen gezeigt werden. So hat jeder, der interviewt wurde, Zeit, ein oder zwei nette Sätze über den Taker zu sagen. Hintergründe, Ereignisse backstage oder vielleicht Kurioses bleiben unerwähnt. Hier wird auch deutlich, dass die Dokumentation nicht brandneu ist, kommt doch der mittlerweile verstorbene Paul Bearer zu Wort, oder Kevin Nash und Triple H sind noch mit wallender Haarpracht zu sehen. Lang ist´s her.
Dass noch kurz die Kämpfe gezeigt werden, ergibt innerhalb der Dokumentation Sinn, ist insgesamt aber nicht nötig, denn es finden sich anschließend alle zwanzig Matches auf den DVDs. So sieht der Zuschauer die Highlights vor den eigentlichen Kämpfen und es schleicht sich teilweise Langeweile ein.
Eine deutsche Tonspur sucht man bei der Dokumentation übrigens vergeblich. Mehr als Untertitel gibt es nicht. Die Matches werden dann wie gewohnt von Carsten Schäfer und Günter Zapf kommentiert. Allerdings sind die ersten Kämpfe recht kurz geraten und auch keine Höhepunkte in der Geschichte der Wrestlemania, aber hier gilt, what you see is what you get. Bei einer DVD Box, auf deren Vorderseite "Die Serie, 20:0" steht, gehören sie einfach dazu und immerhin bekommt man so altbekannte Gesichter wie Jimmy Snuka oder den Giant Gonzales zu sehen.
Bei den frühen Matches tauchen auch zwei Wermutstropfen auf:
Teilweise sind die Bilder verpixelt, da die WWE früher World Wrestling Federation hieß und nach einem verlorenen Namensstreit alle früheren Logos abdecken muss. So sind teilweise die Ringpfosten, Plakate oder T-shirts unscharf und der ahnungslose Zuschauer fragt sich, ob er nicht Probleme mit den Augen hat.
Den Ohren ergeht es nicht viel besser, da einige der früheren Themes ausgetauscht werden mussten. So ziehen jetzt die Druiden nicht mehr zu den Klängen der Carmina Burana ein, sondern zu gregorianischen Gesängen. Das hat auch viel Schönes, wie man so sagt, aber es ist nicht zu vergleichen mit dem ursprünglichen Gänsehautgefühl. Sei es drum, auch das ist Teil der WWE-Geschichte.
Die späteren Kämpfe, seien es zum Beispiel der Fight gegen Rick Flair oder die Konfrontationen mit HBK oder Triple H, reißen auch das müdeste Publikum von Hocker. Da geht die Post ab, die Zuschauer jubeln, gehen mit, die Aktionen im Ring sind spektakulär und es wird deutlich, warum die Männer seit Jahren die Massen begeistern können.
Die Siegesserie des Undertakers ist sicherlich einzigartig in der Geschichte der WWE und so ist die DVD-Box nicht nur für eingeschworene Fans des Takers interessant. Sie lässt allerdings auch Wünsche offen und würde mehr begeistern, wenn sie etwas liebevoller gemacht wäre.