Teil 1 von "Das Geheimnis von Alexandria" stellte den Spieler vor die Herausforderung, durch das Lösen von Rätseln wie Wimmelspiele und Logikaufgaben die Teile eines Medaillons zu finden. Auch Teil 2 bietet eine Reise durch vergangene Zivilisationen, das alte Japan, die antiken Reiche der Römer, Ägypter und Griechen, Tibet, die Aztekenkultur und das alte China. Jede dieser Kulturen hält ein Teil eines Medaillons bereit. Es sind bis auf wenige Puzzles ausschließlich Logikübungen nach ein und demselben Schema zu absolvieren.

Malen nach Zahlen – in übertragenem Sinne

Das Spielkonzept von "Das Geheimnis von Alexandria 2" ist nicht neu; es handelt sich um ein immer wieder mal in anderem Gewand aufgelegtes Logikspiel, bestehend aus Quadraten oder Rechtecken mit einer Seitenlänge von zehn bis zwanzig Kästchen-Elementen, die bearbeitet werden müssen. Am oberen Rand jeder Spalte und linken Rand jeder Zeile befinden sich eine oder mehrere Zahlen. Diese geben die Anzahl miteinander verbundener aufzudeckender Kästchen an. Mehrere Zahlen, etwa 2 3 5, bedeuten, dass sich zwischen einer ununterbrochenen Reihe von zwei sowie drei und fünf Kästchen je mindestens eine Leerstelle, also ein zu "entwertendes" Kästchen befindet. Die Positionen der Kästchen und Leerstellen müssen nun durch logisches Kombinieren bestimmt werden. Aus den gefundenen Kästchen ergibt sich am Ende ein buntes Mosaikbild.

Untergegangene Reiche

Wurden die zwanzig Level eines Reichs beendet, so schalten sich automatisch ein bis zwei neue Reiche frei. Je nach Schnelligkeit, Anzahl der Fehler – eine bestimmte Anzahl Fehlversuche pro Level ist erlaubt – und Inanspruchnahme der wenigen angebotenen Hilfen ergibt sich eine Punktzahl für den Level. Eingelöst werden die Punkte unmittelbar danach zum "Restaurieren" von Gegenständen aus der jeweiligen Kultur. Wer zu viele Fehler macht, langsam ist und/oder alle Hilfen ausnutzt, muss einige Level wiederholen, um alle Gegenstände freizuspielen.

Abwechslung ist relativ

"Abwechslungsreiche Minispiele" verspricht das Cover. Es gibt jedoch nur zu Beginn jeder neu angepackten Zivilisation ein Mosaikpuzzle, dessen Teile ausgetauscht werden müssen, bis ein Bild steht. Das ist nicht gerade spannend und ganz und gar nicht abwechslungsreich. Abwechslung findet sich nur in den Informationen zu den verschiedenen Kultur- und Kultgegenständen, die "restauriert" werden. Andererseits können sich Fans des dem Spiel zugrunde liegenden Konzepts auf über zweihundert Leveln – auch Bonus-Level sind freispielbar – so richtig austoben, von Leicht nach Schwer. Allerdings tauchen auch bei fortgeschrittenem Spielverlauf immer mal verblüffend einfache Level auf. Das entspannt.
Von Nachteil ist beim Versuch, schnell zu spielen, dass sich die Farbe etlicher markierter Kästchen nicht wesentlich von jener der noch "unbearbeiteten" Kästchen abhebt. Im Eifer des Gefechts hält man diese Kästchen leicht für nicht vergeben und macht unnötige und ärgerliche Fehler. Es wäre sinnvoller gewesen, die Mosaiken erst nach Abschluss des Levels "einzufärben".

Fazit:
Wer diese Art des Zahlenrätsels und Logikspiels mag, kann sich hier nach Herzenslust betätigen, sein Tempo und seine Kombinationsgabe auf die Probe stellen und viele Stunden intensiv knobeln. Ruhige Musik fördert die Konzentration. Die Informationen zu den freigespielten Gegenständen bieten Unterhaltung und Wissenswertes. Wer zusätzlich auf originelle und fordernde Minispiele hofft, wird enttäuscht sein.