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Von einer Panikattacke geplagt, glaubt Nils Trojan ernsthaft krank zu sein, als ein plötzlicher Einsatz seine Bedenken zerstört. Denn nur kurz, nachdem er im Krankenhaus eine unfassbare Diagnose erhalten hat, steht er vor einem knienden Mann, dessen Kopf im Backofen verbrannt worden ist. Ein Anblick, der sogar gestandene Polizisten schockt und neben einer perfiden Hinrichtung an einen gut geplanten Racheakt denken lässt. Doch der Vater einer kleinen Tochter wird nicht der Einzige bleiben, der auf diese bestialische Weise stirbt, und so haben Nils Trojan und sein Team alle Hände voll zu tun, einen Mörder zu jagen, der noch lange nicht fertig ist. Fast zur gleichen Zeit werden in unmittelbarer Nähe zwei Mädchen vermisst, die, kann man ihren früheren Erzählungen glauben, einer Hexe begegnet sind. Ein ebenso kniffliger Fall, der immer mehr an Bedeutung gewinnt und plötzlich im Zusammenhang mit der rätselhaften Mordserie steht.
Drei grausame Morde, eine mysteriöse Hexe und zwei verschwundene Kinder. Max Bentow hat mit seinem vierten Fall für den Berliner Kommissar Nils Trojan einen sehr komplexen und gut funktionierenden Kriminalfall erdacht, der dem Hörer einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt. Angefangen mit einem kleinen Mädchen, das seinen Vater mit verkohltem Kopf vor dem Backofen findet, bis hin zu den Erlebnissen eines anderen Mädchens in der Wohnung der Hexe sind viele Szenen sehr grausam geraten und schockieren durch ihre gut beschriebenen Details. So treten in dem Chaos der Gefühle die Ermittlungen oftmals ein wenig zurück und lassen dafür Bilder sprechen. Eine Erzählweise, die Max Bentow gut beherrscht und die seine Thriller zu etwas Besonderem werden lässt.
Gelesen wird "Das Hexenmädchen" von Axel Milberg, der den eigenbrötlerischen Kommissar bereits seit seinem ersten Fall begleitet und schon in "Der Federmann" bewiesen hat, dass nur er die passende Stimme für den ungewöhnlichen Ermittler besitzt. So gelingt es ihm, dessen ständige Unruhe, die ihm eigene Verbissenheit und dann wiederum auftretende Mutlosigkeit akustisch darzustellen und damit einen Mann im Kopf des Hörers aufleben zu lassen, der innerlich zerrissen ist. Doch nicht nur die Interpretation des Nils Trojan ist dem bekannten Schauspieler wunderbar gelungen. Auch die Verkörperung zweier Mädchen, die in diesem Fall eine große Rolle spielen, schafft er mühelos.
Fazit:
Auch der vierte Fall von Nils Trojan weiß trotz seiner nicht sehr hohen Glaubwürdigkeit durch einen geschickt inszenierten Plot zu begeistern und lässt schon gespannt darauf sein, was dem gesundheitlich angeschlagenen Berliner Ermittler beim nächsten Mal widerfährt.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.