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Kurz vor dem Pfingstwochenende ist auf dem Campingplatz "Eifelwind" eine Menge los. Gras wird gemäht, neue Gäste treffen ein und die Bauarbeiten für einen Swimmingpool befinden sich in vollem Gang. Ein emsiges Treiben, dass jäh unterbrochen wird, als ein Bagger in das längst vergessenes Kellergewölbe einer abgetragenen Ruine stürzt und damit die knöchernen Überreste eines Menschen offenbart. Denn nun muss anstelle des Pools erst einmal die Kripo her, die auch prompt in Gestalt des unbeliebten Nordeifeler Kommissar Wesseling erscheint. Doch anstatt mit größter Sorgfalt seinen Ermittlungen nachzugehen, hat der übergewichtige Bulle in dem Campingplatzbesitzer Michael Faßbinder gleich seinen ersten Verdächtigen ausgemacht und sträubt sich vehement, sein übereiltes Urteil zu revidieren.
"Kinderleicht" ist nach
"Bleischwer" der zweite Fall für den starrköpfigen Kommissar der Nordeifeler Kripo, der sich bereits bei einem früheren Einsatz auf dem Campingplatz nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Nur dem beherzten Eingreifen von Jule Maiwald war es damals zu verdanken, dass ein Mörder gefasst werden konnte, der in der waldreichen Gegend sein Unwesen trieb. Diesmal allerdings bekommt es die resolute Freundin von Michael Faßbinder gleich mit mehreren Verbrechen zu tun, die zeitlich gesehen, enorm weit auseinanderliegen. So gibt ihr nicht nur ein an die Kellerwand geketteter und inzwischen zum Skelett gewordener Junge viele Rätsel auf, auch das Verschwinden eines jungen Mädchens und der Anschlag auf ihren kleinen Bruder lassen Jule Maiwald erneut dem ermittelnden Kommissar ins Handwerk pfuschen.
Flüssig geschrieben, mit einer nachvollziehbaren Atmosphäre, interessanten Figuren und einem ausgeklügelten Handlungsaufbau versehen, präsentiert sich der zweite Eifeler Campingkrimi von Christiane Wünsche und lässt seinen Leser erst nach einigen spannenden Stunden wieder los. Dabei ist es vor allem die Verbindung eines alten Verbrechens mit einem neu verübten Fall, die lange darüber rätseln lässt, wie die einzelnen Ereignisse zusammenhängen und worin eigentlich das Motiv der Taten besteht. Aber nicht nur die am Schluss des Buches plausibel dargestellten Verkettungen sorgen für spannende Momente, sondern auch das Verhalten einzelner Figuren, das durch eine nicht zu durchschauende Art immer wieder zu falschen Schlussfolgerungen verleitet.
Fazit:
"Kinderleicht" ist ein gut zu lesender und auf einer interessanten Thematik beruhender Regionalkrimi, der durch sein wendungsreiches Geschehen und durch nachvollziehbar in Erscheinung tretende Figuren angenehm kurzweilig unterhält.
Weitere Informationen gibt es auf der
Verlagsseite.