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 Wika, Band 1: Wika und Oberons Zorn

Serie: Wika, Band 1
Autoren: Thomas Day, Olivier Ledroit
Illustratoren: Olivier Ledroit
Übersetzer: Swantje Baumgart
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Das Reich des Feenherzogs Grimm und seiner Gemahlin Titania ist bedroht. Prinz Oberon hat den Krieg eröffnet und die beiden haben keinen Zweifel daran, dass der Sieger gnadenlos sein wird. Titania fürchtet um ihre kleine Tochter Wika und schickt einen Krieger mit ihr fort, damit wenigstens das Kind überlebt.
Ihre Flügel werden ihr abgeschnitten und Wika wird bei einem Bauernpaar versteckt. Dreizehn Jahre später kommt sie in die Stadt Avalon, in der Oberon, mittlerweile König geworden, herrscht. Ihre Feinde haben sie jedoch nicht vergessen und Wika hat keine Ahnung, in welcher Gefahr sie schwebt.

Olivier Ledroits Bilder sind eine Klasse für sich. Die Illustrationen strotzen vor Details und Ideen. Wika ist eine Reizüberflutung im besten Sinne, ein Fest für die Augen. Ledroits Feen sind weit davon entfernt, niedlich zu sein, auch wenn sie über riesige Schmetterlingsflügel verfügen und in den Bildern gefunkelt wird wie noch nie zuvor. Vielmehr sind Oberon und die Elfen von kalter, harter Schönheit, wie aus Kristall. Titania und Wika, die quasi die Verkörperung des Kindchenschemas sind, entpuppen sich im Zweifel als entschlossene Kämpferinnen, die keine Gnade kennen. Das müssen sie auch sein, denn die Welt, in der sie leben, ist zwar reizvoll anzusehen, aber feindlich. Avalon hat nichts von einer friedlichen, verborgenen Stadt. Steampunkig kommt es daher und übervölkert. Wer darin lebt, gehört nicht unbedingt zu der Elite der Gesellschaft. Hier passt Wika gut hinein, die zwar gerettet wurde, aber kein rosiges Leben hatte. Sie ist jung, rebellisch und, da sie ihre Herkunft nicht kennt, sorglos. Ein gefundenes Fressen für Oberon und seine Erben, die er mit einer Werwölfin gezeugt hat. Für Grautöne lassen Olivier Ledroit und sein Co-Autor Thomas Day da keinen Platz. Oberon und seine sieben Kinder, eins für jede der Todsünden, sind nicht nur böse, sie sind abgrundtief schlecht. Wika und ihre Freunde treten heroisch auf und, als kleiner Gag, die drei kleinen Schweine sind echte Schweine. Nach Schattierungen muss da niemand suchen, die Rollen sind klar verteilt. Ob sich das in den Folgebänden ändert, bleibt abzuwarten.
Bis hierhin jedenfalls ist es nicht schwer, der Handlung zu folgen. Wika ist in steter Gefahr, im Laufe des Bandes umso mehr, da sie ihre magischen Fähigkeiten erst entwickelt. In ihrer Kindheit waren diese nur an den Tattoos zu sehen, die sich wie lebendige Schmetterlinge über ihre Haut bewegen. Nun, da sie langsam erwachsen wird, entpuppt sie sich zu einer ernstzunehmenden Gegnerin Oberons.

Es fällt leicht, von den Illustrationen zu schwärmen, bei den Texten ist das nicht ganz so einfach. Da verrennt sich Thomas Day zeitweilig in schwülstige Reden und gestelzte Ausdrücke, die zwar bildhaft sind, aber auch umständlich. Keine Frage, das passt zu kämpfenden Rittern und auch in eine mittelalterliche Welt, es bleibt jedoch die Frage, ob es den Figuren nicht leichter fallen würde, mal schlicht, aber aus tiefstem Herzen zu fluchen.
Das ist aber eine nur kleine Schwäche in einem ansonsten rundherum gelungenen Comic, der vor Ideen sprüht und fabelhaft ausgeführt wurde.


Einen ersten Eindruck gibt es bei der Leseprobe auf der Verlagsseite.

Iris Jockschat



Hardcover | Erschienen: 1. November 2014 | ISBN: 9783958390058 | Originaltitel: Wika et la fureur d'Obéron | Preis: 15,80 Euro | 72 Seiten | Sprache: Deutsch

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