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Valgar liebt Astridr aus tiefstem Herzen und wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder mit ihr vereint zu sein. Doch ihr Vater Thorgerr mit den hundert Kriegern ist gegen diese Verbindung und hat ihn deswegen dem vermeintlich sicheren Tod überlassen. Mit List, Tücke und einer magischen Lanze ist es Valgar jedoch gelungen, allen Gefahren zu trotzen. Nachdem er Skarperdinn das Leben gerettet hat, hat er mächtige Verbündete, die für ihn einstehen wollen. Der Rat der Zehn Ältesten wird zusammentreffen und dort soll sein Anliegen vorgetragen werden, die Chancen scheinen nicht schlecht zu stehen. Allerdings haben weder Valgar noch sein Widersacher Thorgerr die holde Weiblichkeit in ihren Plänen bedacht. Hildegirrd mit den kurzen Haaren ist ihrem Mann Skarperdinn nämlich untreu und würde viel lieber Valgar für sich gewinnen. Um das zu bewerkstelligen, begibt sie sich zu ihrer Schwester Sosja, die in schwarzer Magie bewandert ist, und bittet diese um Hilfe in ihrem Vorhaben. Außerdem wird Skarperdinns Vater Njall der Verbrannte, der vor dem Rat für Valgar sprechen soll, auf dem Weg dorthin von der dämonischen Freya verführt, die ihm seine Kräfte und das Leben rauben will. Nur Valgar kann jetzt noch für ihn einstehen und vielleicht verhindern, dass der Tod in Form von Berrga sich seine Seele holt.
Bevor es mit dem zweiten Teil der "Saga Valta" überhaupt richtig losgeht, stößt der Leser auf ein (für einen Splitter-Comic eher unübliches) Vorwort des Autors Autor Jean Dufaux, in dem er sich für die Länge der Saga entschuldigt. Ursprünglich war die Serie nämlich auf nur zwei Teile angelegt, nun sind allerdings drei daraus geworden. Das kommt zwar etwas unerwartet, aber wer das zweite Buch gelesen hat, weiß, dass es sich gelohnt hat, dass Dufaux sich nicht durch die mögliche Seitenzahl eines Buches hat beschränken lassen. Die Geschichte ist keineswegs zu detailliert oder dem Autor aus der Hand geglitten, ganz im Gegenteil, er gibt ihr einfach den Raum, den sie benötigt. Was wäre zum Beispiel eine Berrga-Szene ohne Verhandlungen und den unausweichlichen Kampf gewesen? Überhaupt wird den Kämpfen wieder viel Raum gegeben, denn in der "Saga Valta" wird so mancher Konflikt nicht mit Worten, sondern Fäusten, Schwertern und der magischen Lanze gelöst.
Die Geschichte ist düster und voller Intrigen. Valgar ist zwar ein starker Mann, der für seine Rechte kämpft, trotzdem ist er allzu oft nur ein Spielball des Schicksals. Nicht nur seine Feinde stellen sich ihm in den Weg, er muss sogar gegen den Tod bestehen, wenn auch nicht den eigenen. Besonderen Spaß machen die weiblichen Figuren in diesem Comic, auch wenn ihre Absichten meist alles andere als lauter sind und in einem wenig schmeichelhaften Licht dargestellt werden - jedenfalls was ihre Machenschaften angeht, über ihre körperliche Attraktivität besteht in der Tat nicht der geringste Zweifel. Gelungen ist der Blick auf die Geschichte von verschiedenen Blickwinkeln aus. Zum Beispiel ist Hildegirrd eine wichtige Nebenfigur, die nur ab und an auf Valgar persönlich trifft, auch wenn sich ihr Ansinnen natürlich komplett um ihn dreht.
Alle, denen düstere, nordische Sagen gefallen, werden "Saga Valta" mögen. Vom klassischen Helden über fantastische Furien bis hin zur bösen Hexe und kämpferischen Nordmännern, denen nichts über die Ehre geht, gibt es hier alles, was ein klassisches "Märchen" um die Gefolgsleute der Götter auf Erden ausmacht. Hier stehen Intrigen, Mord und Totschlag und sexuelle Macht im Fokus der Geschichte. "Saga Valta" ist ein Comic, der seine Leser schonungslos in eine Welt voller Verzweiflung mitnimmt, in der die Hoffnungen des Helden bisher unerfüllt bleiben.
Auf der Webseite des Splitter-Verlags gibt es eine ausführliche
Leseprobe.