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 Brennen sollst du


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
In der Nähe von Frankfurt wird eine Frau bei lebendigem Leibe auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Der Journalist Norman Jacobi fühlt sich an eine Hexenverbrennung erinnert und versucht auf eigene Faust zu ermitteln. Unterstützung erhält er dabei von der Historikerin Katharina Beck, die ein Fundstück in der Nähe des Tatorts als ein altes Symbol einer christlichen Sekte identifiziert, die im Mittelalter gegründet wurde. Dann wird die nächste Frau verbrannt und alles deutet auf einen Serientäter hin. Während Jacobi weiter recherchiert, gerät seine Freundin in das Visier des Täters.

"Brennen sollst du" ist der Auftakt zu einer neuen Thrillerreihe. Neben dem Kriminalfall sind die Ermittler dafür entscheidend, ob ein Buch dieses Genres spannende Unterhaltung bietet. Im Mittelpunkt stehen hier der Polizeireporter Norman Jacobi und die Historikerin Katharina Beck. Jacobi arbeitet mehr oder weniger erfolgreich bei einem kleinen Käseblatt in Frankfurt und hat sich auf Unfälle und Verbrechen spezialisiert. Er ist geschieden und sein Privatleben dümpelt vor sich hin. Ein besonders interessanter Mensch ist Jacobi nicht unbedingt, seine Konturen sind für den Leser noch zu verwischt. Dennoch ist er jemand, der sich bis zur Besessenheit in ein Thema verbeißen kann.
Historikerin Beck steht nicht gerne im Mittelpunkt und quält sich immer wieder mit Zweifeln, ob es richtig war, ihre Hilfe anzubieten. Zusätzlich sorgt ihre Vergangenheit häufig dafür, dass sie sich von ihren Mitmenschen zurückzieht, doch sie lernt es, sich ihren Ängsten zu stellen.

Religiöse Fanatiker, die sich in Morde verstricken, sind in Thrillern keine Neuheit. Doch Frank Uhlmann hat mit den Katharern eine christliche Gruppierung gewählt, die noch nicht so ausgelutscht wie Opus Dei ist, von den Tempelrittern gar nicht zu sprechen. Die Katharer gehörten vom 12. bis 14. Jahrhundert einer Glaubensbewegung an, die von der Inquisition verfolgt wurde.
Der Mörder lockt Jacobi und Beck auf eine spannende Schnitzeljagd, die den Beteiligten und dem Leser einige Überraschungen bietet. Die Morde sind zwar brutal, aber der Autor schildert nicht minutiös, wie die Opfer gequält werden. Schauder und Hochspannung werden beim Leser durch beklemmende Schilderungen erzeugt, wenn alte Scheunen durchsucht werden oder in dunkle Keller eingebrochen wird.
Leider sind sich Uhlmanns Figuren nicht zu schade, die gleichen Fehler wie so viele Ermittler, Laien oder Experten, in Thrillern zu machen und in die Fallen und Arme der Mörder zu laufen. Da möchte der Leser den Figuren noch so sehr zurufen, dass es die falsche Entscheidung ist, dem mutmaßlichen Täter zu folgen, bei ihnen setzt in solchen Situationen der gesunde Menschenverstand anscheinend grundsätzlich aus.

Fazit: "Brennen sollst du" ist der spannende und viel versprechende Auftakt einer neuen Thrillerreihe. Frank Uhlmann verpackt Historisches zu einer eher weniger bekannten christlichen Glaubensströmung unterhaltsam und fesselt den Leser bis zum Ende.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2014 | ISBN: 9783423215527 | Preis: 9,95 Euro | 400 Seiten | Sprache: Deutsch

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