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Siberia 56: ein eisiger Planet mit absolut lebensfeindlichen Bedingungen, 80 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Hier soll ein kleiner Trupp von Wissenschaftlern die bereits begonnene Erforschung des Planeten weiter vorantreiben und die Fauna und Flora dokumentieren. Sie sind die mittlerweile 13. Mission, die dem Planeten mit seinen Temperaturen von bis zu minus 200 Grad Celsius, seiner unwirtlichen Felsenlandschaft und seinen Eisstürmen trotzt. Doch bereits beim Landeanflug zeigt sich, dass die Zahl 13 der Gruppe offenbar Unglück bringt: Ihr Raumgleiter stürzt ab und sie finden sich 250 Kilometer vom rettenden Basislager entfernt in einer Eiswüste wieder. Notgedrungen machen die Forscher sich zu Fuß auf den Weg - doch Siberia birgt nicht nur Fels und Eis, sondern auch fremdartige Raubtiere, tückische Felsspalten und andere Gefahren ...
"Die 13. Mission" ist der erste Teil des Science Fiction-Comics "Siberia 56" und wirft den kleinen Haufen Protagonisten gemeinsam mit dem Leser mitten hinein in eine Eiswüste voller Gefahren und Hindernisse, in denen die Forscher versuchen, das Basislager zu erreichen, bevor Kälte, Erschöpfung oder eines der heimischen Raubtiere ihnen den Tod bringen. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit und schon bald ist das ursprünglich aus fünf Personen bestehende Grüppchen erheblich dezimiert. Der Faktor Zeit und der an jeder Ecke lauernde Tod sind das, was dieses Comic ausmacht und den Leser Seite um Seite gespannt umblättern lässt. Autor Christophe Bec hat ein beklemmendes Szenario geschaffen, das davon lebt, dass man mit den schutzlosen Forschern mitfiebert und die Kilometer zählt, die noch bis zur Rettung bleiben, gleichzeitig aber auf spektakuläre Gefahren und fremdartige Monster hofft - denn von denen gibt es laut Aussagen der Wissenschaftler einige auf Siberia.
Zeichner Alexis Sentenac hat sowohl die fiesen Kreaturen als auch den Planeten selbst gelungen in Szene gesetzt. Der Zeichenstil ist sehr realistisch gehalten, die Farben sind angemessen klar, düster und kalt, die Details an Ausrüstung und Maschinen mit Liebe zum Detail gestaltet. Auch die von spitzen Felsnadeln dominierte Landschaft, in der die Forscher verloren und klein aussehen auf ihrem endlosen Marsch, sieht toll aus und bietet trotz der Ödnis viel Sehenswertes.
Die Monster, die das Überleben des kleinen Grüppchens bedrohen, sind ebenfalls nicht schlecht, allerdings haben sie zum einen eher wenige Auftritte und sind zum anderen leider nicht besonders originell, sondern ganz offensichtlich Klassikern wie Dune & Co entsprungen.
"Die 13. Mission" ist der Auftaktband einer neuen Serie und wie ein solcher liest er sich auch - mit dem Marsch durch die eisigen Weiten des todbringenden Planeten ist die Handlung im Grunde schon erschöpft. Die fünf Protagonisten sind leider sehr austauschbar, sie sind mehr Kanonen- bzw. Monsterfutter als ernst zu nehmende Hauptfiguren mit eigenen Charaktereigenschaften oder bemerkenswerten Gedanken. Insofern ist der erste Teil von Sibera 56 durchaus vielversprechend und lesenswert, aber noch nicht herausragend. Wo die Reise und damit die Handlung hingehen soll, bleibt erst mal unklar - der zweite Band wird hoffentlich zeigen, was noch alles in Siberia steckt! Teil 2 "Morbius" erscheint am 1. März 2015.
Zur Leseprobe auf der Website des Verlags: Siberia 56 - Die 13. Mission