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Loch Ness, 1971. Und wieder investierte jemand in eine erfolglose Suche nach dem riesigen Seewesen, das hier im See leben soll.
Zwei Wochen später offenbart die Tochter John Russels dem hochbetagten Sammler Mr. Feiersinger, dass ihr Vater verstorben ist. Sie erwartet in erster Linie finanzielle Hilfe beim Abschluss des "Nessie-Projektes", das ganz offensichtlich eine Täuschung war. Trotzdem wird die Zahlung erwartet. Mr. Feiersinger sagt die Unterstützung zu, als Russels Tochter ihm freien Zugang zur Sammlung ihres Vaters gewährt. Eine einmalige Chance die Aufzeichnungen, Dokumente und Artefakte des Rivalen einzusehen.
Die Sammlung ist ansehnlich, jedoch vollgestopft mit Fälschungen. Als Feiersinger bereits den Entschluss gefasst hat, wieder abzureisen, entdeckt er ein handgeschriebenes Journal. Dieses scheint authentisch zu sein! Berichtet wird vom Chipekwe, einem augenscheinlich urzeitlichen Wesen. Einem Dinosaurier. In Angola, Afrika.
Feiersinger informiert London Donovan, der sich auf den Weg macht, den Alten bei seiner Reise zu begleiten. Nur erscheint er nicht alleine ... er bringt seine neue Liebe Luyana mit. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem "riesigen Wesen mit Kopf und Schwanz einer Echse".
Nach dem ersten Abenteuer Donovans und Feiersingers in
Carthago Adventures 1: Bluff Creek, machen sich die zwei nun erneut auf, um einem sagenhaften Wesen nachzujagen. Dieses Mal mit weiblicher Unterstützung, die allerdings recht blass und wortkarg bleibt. Zwar versucht Bec sie als toughe Jägerin darzustellen, jedoch gelingt dies nicht überzeugend. Es bleibt der Eindruck, sie sei schmückendes Beiwerk, wenn sie ins Bild kommt und "versucht" in die Handlung einzugreifen.
Insgesamt ist die Story nicht sehr tiefsinnig, sondern geht eher als actionlastiges Großwildjäger-Abenteuer durch. An die Ursprungsserie
"Carthago" reicht dieser Einzelband der Spin-off-Serie nicht heran, da fehlen Tiefe sowohl im Szenario als auch in den Figuren - obschon diese auch in Carthago im Vordergrund stehen. Vielleicht können sie für sich alleinstehend ganz einfach nicht so brillieren.
Mit vielen Schlammtönen unterstreicht Max von Fafner die unterschiedlichen Schauplätze. Christophe Becs Szenario enthält keine wirklich positiven Momente, weshalb die Farbwahl gekonnt gewählt ist. Gute Laune kommt beim Lesen damit jedoch nicht so recht auf. Leider bleibt auch die Spannung etwas auf der Strecke - viel zu schnell ist die Story an ihrem Ende angekommen. Nur stellenweise kann der Leser aufschrecken, wenn urzeitliche Bestien in den Fokus treten und keineswegs Gnade walten lassen, sondern einfach ihren Instinkten bei der Nahrungssuche folgen.
Aufmachung und Verarbeitung sind wie gewohnt bei Splitter auf Höchstniveau. Ob dieser Comic aber für eine Zweitlektüre ausgewählt wird? Weder Szenario noch Zeichnungen können mit einem gewissen Etwas aufwarten.
Band 3 der Reihe ist bereits für Oktober 2015 in Planung, entgehen lassen sollte man sich den nächsten Band auf keinen Fall bei einer so hervorragenden Ursprungsserie wie "Carthago".
Eine Leseprobe steht auf der Webseite des Splitter Verlags zur Verfügung: Leseprobe.