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 Siberia 56, Band 2: Morbius

Serie: Siberia 56, Band 2
Autoren: Christophe Bec
Illustratoren: Alexis Sentenac
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Seit fast einem Jahrhundert schickt die Erde alle acht Jahre ein ausgewähltes Team nach Siberia 56, einen durch und durch lebensfeindlichen Planeten, der von Schnee, Eis und schroffen Felsen bedeckt ist. Von der 13. Verstärkungsmission hat lediglich ein einziges Teammitglied überlebt: Ned konnte in letzter Sekunde gerettet werden, doch all seine Teamkameraden sind tot; sie fielen der feindlichen Fauna auf Siberia zum Opfer. Vor allem eine der furchterregenden Kreaturen, die den Planeten bevölkern, verbreitet weiterhin Angst und Schrecken unter den Forschern: der Morbius. Ein unsichtbares Wesen, dessen monströse Ausmaße nur anhand der Spuren, die er an den zerfetzten Körpern seiner Opfer hinterlässt, erahnt werden können. In einer Höhle hatte Ned mysteriöse Höhlenmalereien entdeckt, die offenbar den Morbius zeigen. Was hält Siberias Vergangenheit an Geheimnissen bereit und werden die überlebenden Siedler einen Weg finden, das Ungeheuer zu vernichten?

"Morbius" ist der zweite Teil der Sci-Fi-Reihe "Siberia 56" und setzt dort an, wo der erste Band "Die 13. Mission" endete. Der größte Teil des dreizehnten Teams wurde grausam vernichtet, doch einer der Forscher hat die Basis der menschlichen Siedler lebend erreicht. Gemeinsam mit den anderen versucht er nun, die Geheimnisse von Siberia 56 zu enthüllen - vor allem jenes um den geheimnisvollen "Morbius", eine Kreatur, die so erbarmungslos wie unbesiegbar erscheint.

Erneut schaffen es Autor Christophe Bec und Zeichner Alexis Sentenac, die lebensfeindliche, eisige Atmosphäre von Siberia 56 großartig einzufangen und in eindrucksvolle Bilder umzusetzen, die den Betrachter fesseln und beeindrucken. Grau, Blau und Weiß dominieren die Zeichnungen eines schroffen Planeten, der nicht nur tödliche Eisstürme und Temperaturen bis minus 200 Grad Celsius bietet, sondern auch eine Reihe von fremdartigen Monstern, die Jagd auf die Siedler machen und sich durchaus auch gegenseitig dezimieren. Der Morbius, das rätselhafteste unter diesen Wesen, bleibt aufgrund seiner Unsichtbarkeit natürlich auch zeichnerisch erstmal verborgen, auch wenn es nun endlich Hinweise gibt, wie er aussieht. Man darf gespannt sein, ob und wie es im dritten und letzten Teil der Reihe zur vollen Konfrontation mit dem Wesen aus dem Eis kommen wird. Bis dahin folgt der Leser Ned und den anderen Siedlern durch Eiseskälte und karge Landschaften und hinein in ausgezeichnet in Szene gesetzte Innenansichten von Raumschiffen und verlassenen Forschungsstationen.
Neben all den Wundern und Schrecken von Siberia 56 wirken die Menschen, die dort herumstapfen und meistens einen gewaltsamen Tod finden, wie bloße Statisten. Sie besitzen einen Namen und sonst eigentlich keinerlei Merkmale, an denen man sie festmachen könnte. Die Figuren haben wenig Tiefe, der Planet und seine monströsen Bewohner spielen hier die Hauptrolle. Und wenn der Protagonist Ned auf sich allein gestellt ist, führt das bisweilen zu absurden Texten, denn wie in einem Ein-Mann-Hörspiel kann Ned mit niemandem interagieren und kommentiert, was er tut - "Ich muss so schnell rennen, wie ich kann", ruft er oder feuert sich selbst an "Schnell! Er ist fast da!"

Wo der erste Band eher wie ein Vorgeplänkel wirkte und wie ein sehr aussichtsloses Katz- und Mausspiel gegen die Zeit und gegen die zahllosen Gefahren des Eisplaneten, erhöhen Bec und Sentenac nun das Tempo und bringen auch mehr Handlung ins Spiel. Es gibt mehrere interessante Rückblenden auf die Missionen der vergangenen Jahre, die ein paar Hinweise geben, was bisher auf Siberia 56 geschah.

"Morbius" ist stärker als "Die dreizehnte Mission" - die Geschichte kommt in Fahrt, Teile der Vergangenheit werden enthüllt und die Atmosphäre verdichtet sich. Kühle Farben, trostlose Landschaften und eine durch und durch lebensfeindliche Umgebung bilden eine tolle Kulisse für diese packende Sci-Fi-Story. Auf den dritten Band kann der Leser sich freuen, auch wenn nach wie vor die Charaktere sehr austauschbar sind und keine bleibende Erinnerung und auch kaum Emotionen beim Betrachter hervorrufen.


Eine Leseprobe gibt es auf der Website des Splitter Verlags: Siberia 56 - Morbius

Christina Liebeck



Hardcover | Erschienen: 1. März 2015 | ISBN: 9783868697384 | Originaltitel: Siberia 56: Morbius | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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