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Wenn Rocket ein Verbrechen vorgeworfen wird, ist das meistens auch gerechtfertigt – doch diesmal ist der Pelzigste der Guardians of the Galaxy offenbar in eine böse Falle getappt: Er wird zahlreicher Morde beschuldigt, die er nicht begangen hat. Auf der Flucht vor seinen Verfolgern, zum Glück mit Kumpel Groot an seiner Seite, macht Rocket eine unglaubliche Entdeckung: Ist er vielleicht doch nicht der Letzte seiner Art?
Die Guardians of the Galaxy in der aktuellen Besetzung gibt es bereits seit 2008 (das originale Team ist noch viel älter und hatte seinen ersten Auftritt bei Marvel bereits im Jahr 1969). Einen extremen Bekanntheitsschub erlangten die ungleichen Abenteurer um Anführer Star-Lord mit der Verfilmung von 2014, die einschlug wie eine Bombe.
Neben dem Baumwesen Groot hat es vor allem der kampfeslustige Rocket den Zuschauern angetan. Gut also, dass der Waschbär-ähnliche Draufgänger mit der großen Klappe nun eine eigene Soloserie hat. "Der Letzte seiner Art", der erste Teil von "Rocket Raccoon", enthält die US-Hefte "Rocket Raccoon 1 - 4" sowie vorangestellt ein Heft vom Free-Comic-Book-Day 2014.
Rocket gerät mit Blackjack O’Hare, dem Anführer der Black Bunny Brigade, aneinander und sieht sich plötzlich als Massenmörder beschuldigt und gejagt – eine Anklage, die ausnahmsweise Mal nicht gerechtfertigt ist. Doch nicht nur die halbe Galaxie ist nun hinter ihm her, auch seine zahllosen Ex-Freundinnen haben die Nase voll von seinen Eskapaden und wollen ihm ans Fell.
Der Start der Soloserie liefert ein sehr cooles und spannendes Abenteuer, das die Leser, egal ob Neueinsteiger oder Guardian-Fans, lieben werden. Die Story wird mit hohem Tempo erzählt, besticht durch Humor, flapsige Sprüche und überraschende Wendungen. Die Zeichnungen von Adam Archer, der Heft 1 illustriert hat (erschienen zum FCBD 2014, Autor: Joe Caramagna), irritieren zunächst etwas durch ihren poppig-bunten, fast kindlichen Stil. Archer zeigt Rocket mit niedlichem Waschbärengesicht und großen Kulleraugen, was so gar nicht zur rotzigen Kämpfernatur passen will. Trotzdem gefallen die Zeichnungen durch ihre schräge Note, vor allem die Darstellung der Hasensöldner.
In den Heften 2 – 5, die von Skottie Young geschrieben und gezeichnet wurden, sind die Panels zwar immer noch knallbunt, der Stil aber ist eckiger, die Linien sind spitzer - Rocket wirkt gefährlicher und seinem Charakter angemessener. Young, der visuell ohnehin großartig ist (bekannt unter anderem durch "
Der Zauberer von Oz"), stellt sich hier auch als wirklich guter Storyautor heraus, der Rockets Charme sehr gut einfängt. Und trotz all der riesigen Knarren, der wilden Verfolgungsjagden und irren Wendungen bringt er auch leise Untertöne und ein melancholisches Ende unter, nur um Rocket sofort ins nächste Abenteuer zu schicken.
Fazit: Gelungener Auftakt der Soloserie für einen absoluten Liebling der Guardians of the Galaxy - schnell, witzig, cool gezeichnet und erzählt.
Zur Online-Leseprobe bei Panini: Rocket Raccoon 1: Der Letzte seiner Art