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 That Night - Schuldig für immer

Autoren: Chevy Stevens
Übersetzer: Maria Poets
Verlag: Fischer

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Als Achtzehnjährige wurde Toni zusammen mit ihrem Freund wegen Mordes an ihrer Schwester verurteilt, obwohl sie beteuerte unschuldig zu sein. Nach sechzehn Jahren kommt sie auf Bewährung frei und kehrt in ihre Heimatstadt zurück, getrieben von dem Gedanken, endlich ihre Unschuld zu beweisen. Den Kontakt zu ihren Eltern hat sie verloren und irgendjemand versucht, ihr das Leben zur Hölle zu machen und sie zu vertreiben. Toni ist sich sicher, auf der richtigen Spur zu sein und den wahren Täter aufgeschreckt zu haben.

Wer unbedingt ein fröhliches Buch zum Stimmungsaufhellen benötigt, sollte die Finger von "That Night – Schuldig für immer" lassen, denn der neueste Roman von Chevy Stevens sorgt über die meiste Zeit hinweg für eine sehr gedrückte Stimmung. Aus der Sicht von Toni, die unschuldig für den Mord an ihrer Schwester im Gefängnis saß, werden in abwechselnden Kapiteln die Ereignisse vor diesem Mord, ihr Leben im Gefängnis und schließlich nach der Entlassung geschildert.

Toni macht es einem nicht immer leicht, Sympathien zu ihr aufzubauen, die über Mitleid hinausgehen. Als Teenager ist sie aufmüpfig und renitent, und obwohl sie als Mobbingopfer in einer sehr schwierigen Situation ist, hält sich das Verständnis durch den Leser in Grenzen. Als Erwachsene wirkt sie durch den Gefängnisaufenthalt hart und zynisch, sie weiß sich zu wehren, auch mit den Fäusten, wenn es mal sein muss.

Während ihrer Schulzeit wird Toni von ihrer ehemals besten Freundin und deren Clique drangsaliert und verfolgt. Die Mädchen machen ihr das Leben zur Hölle. Hinzu kommt, dass Toni nicht das beste Verhältnis zu ihrer Mutter hat, die nicht glücklich über Tonis Beziehung mit ihrem Freund Ryan ist. Die Lage spitzt sich so zu, dass Toni ausziehen soll. Auch später wird ihr Verhältnis nicht besser, Tonis Mutter glaubt nicht an ihre Unschuld.

Im Gefängnis wird der raue und teils brutale Alltag geschildert. Selbst nach der Entlassung auf Bewährung sind die Freiheiten extrem eingeschränkt, hinzu kommen die Vorurteile und Bedenken der Nachbarn und Bekannten. Dies und das Wissen, dass das halbe Leben unschuldig hinter Gitter verbracht werden musste, sorgt verständlicherweise nicht für das Aufkommen einer optimistischen Stimmung. Da der Leser endlich ein Happy End für Toni und ihren Freund lesen möchte, wird durch die Seiten gehetzt, immer in der Hoffnung auf einen guten Ausgang. Natürlich stellt sich durchgängig die Frage nach dem tatsächlichen Täter, aber die Lösung ist nicht ganz so überraschend, wie vielleicht zu Beginn erhofft. So ist "That Night" auch weniger ein Spannungs- als ein dramatischer Roman über eine gescheiterte Jugend.

Fazit: "That Night" ist ein bedrückender und fesselnder Roman, in dem eine junge Frau um Gerechtigkeit kämpfen muss, ist sie doch fälschlicherweise wegen Mordes an ihrer Schwester verurteilt worden. Muss sie in der ersten Hälfte des Romans noch das Mobbing ihrer Schulkameradinnen ertragen, versucht Toni in der zweiten Hälfte ihre Unschuld zu beweisen.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 25. Juni 2015 | ISBN: 9783596030330 | Originaltitel: That Night | Preis: 9,99 Euro | 464 Seiten | Sprache: Deutsch

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