Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Cassie Hack und ihr Gefährte Vlad stehen vor einem gefährlichen Auftrag. Eine Gruppe Verbrecherinnen ist aus dem interdimensionalen Frauengefängnis ausgebrochen, unter ihnen die Bomb Queen. Das an sich ist schon gefährlich, aber es wird noch schlimmer. Vlad leidet unter einer mysteriösen Krankheit, die ihn außer Gefecht setzt. Hilfe findet Cassie bei Samhain, der ihr zur Seite steht.
In der zweiten Geschichte machen sich Cassie, Samhain und Cat auf den Weg zu einer südamerikanischen Insel. Hier hoffen sie Hilfe für Samhain zu finden, der sich von dem Dunkel, das ihn antreibt, befreien und ein gewöhnlicher Mensch werden will. Dort angekommen finden sie nicht nur eine Insel, die den Monsterfilmen der Fünfziger Jahre entsprungen zu sein scheint, sondern tatsächlich auch ein geheimnisvolles Labor samt Wissenschaftler, der ihnen helfen kann. Aber sind die Dinge auch so, wie sie scheinen, oder begibt sich die Gruppe in tödliche Gefahr?
Seit 2004 begeben sich Cassie und Vlad in der von Tim Seeley geschriebenen Comicreihe Hack/Slash in Gefahr. Dabei jagen sie Untote, Superverbrecher oder, wenn es sein muss, auch Riesenspinnen und verrückte Wissenschaftler. Das tun sie auf unterhaltsame Weise in Groschenheftchenmanier. Die Zeichnungen sind bunt, dynamisch und hektisch, die Geschichten strotzen nur so von Klischees. Frauen sind bestenfalls leicht bekleidet, die Männer muskelbepackt und stets zum Kampf bereit.
Ob es zur Liebe oder zum Kampf kommt, entscheidet sich in Sekundenbruchteilen und beides wird ohne Zurückhaltung erledigt. Das klingt martialisch und ist es auch, trotzdem bleiben die Zeichnungen in Bezug auf Nacktheit unerwartet brav. Gedärm darf spritzen und tut das auch, aber egal wie leicht die Damen bekleidet sind, Busenblitzer oder Ähnliches ist hier nicht zu erwarten. Daher geht die Altersempfehlung ab sechzehn Jahre völlig in Ordnung. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum der Comic eher für ältere Leser geeignet ist. Tim Seely verarbeitet gekonnt einige Filmklassiker und es wäre schade, gingen seine kleinen Seitenhiebe verloren. So finden sich ganz deutlich King Kong, Dr. Moreaus Insel und andere B-Movies in den Bildern.
Daniel Leister übernimmt die Zeichnungen im ersten Band und es ist ein Vergnügen, seine Panels anzusehen. Die Farben sind deutlich, die Bewegungen kraftvoll und teilweise auf die Spitze getrieben. Wer früher seine Comics nur heimlich lesen konnte, weil sie als Schund belächelt wurde, wird hier Freude haben, denn die Bilder sind eine einzige Hommage an die Zeit, als Comics noch verrufen waren.
Auch sein Kollege Emilio Laiso, der die zweite Geschichte illustriert, bleibt bei diesem Stil. Er stattet seine Zeichnungen mit etwas mehr Details aus, gestaltet sie insgesamt etwas kräftiger.
Beide Zeichner treffen genau den richtigen Ton für die Geschichten von Tim Seeley.
„Heiraten, f*cken, töten“ nimmt sich nicht ernst und das macht den trashigen Charme der Comics aus. Sie sollen Spaß machen und das tun sie auch.
Wer feingeistige Unterhaltung erwartet, sollte die Reihe weiträumig meiden. Bedenkenlos zugreifen dagegen sollten alle, die Spaß haben an alten Horrorcomics oder Filmen wie Godzilla, das Monster der schwarzen Lagune und natürlich King Kong.
Auf der Seite von Cross-Cult ist eine Leseprobe vorhanden