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Magda Ikklepots ist eine Hexe mit der ungewöhnlichen und mächtigen Doppelglyphe, doch leider hat sie nie gelernt, wie sie diese richtig einsetzt. Bei einem Unfall sind sogar ihre Eltern ums Leben gekommen, allerdings hat sie damals ihre Macht nicht ganz freiwillig eingesetzt.
Heute zeigt sich Magda sehr geschickt darin, ihre Magie für kleine Betrügereien einzusetzen. Schließlich wissen ihre Kunden nicht, dass sie die Probleme, weswegen sie die junge Hexe rufen, ohne sie gar nicht gehabt hätten. Außerdem kann sie die Merkwürdigkeiten, die sie selbst erschaffen hat, auch viel einfacher bewältigen als die echt großen Fälle. Auf diese Art gelingt es der jungen Frau mehr schlecht als recht, sich durch ihr Leben zu wuseln.
Als eines Tages die Polizei bei Magda vor der Türe steht, ist sie überzeugt davon, dass es ihr nun an den Kragen geht, daher versucht sie sich zuerst in der Flucht. Als diese misslingt, ist sie mehr als überrascht, dass der Beamte sich überhaupt nicht für ihre Machenschaften interessiert, sondern viel mehr für ihre Magie. Es gibt nicht mehr so viele Hexen in der Stadt und die Stimmung ihnen gegenüber ist alles andere als rosig zu nennen. Daher baut er auf Magdas Hilfe. Doch was sie dann wirklich finden überrascht sie beide. Magische Illusionen und Mord scheinen nur der Anfang zu sein. Den Übeltäter kennt Magda noch aus ihrer Kindheit und glaubte ihn längst tot. Vitali Petrov ist niemand anderer, als der Mann, der damals dafür verantwortlich war, dass sie ihre Eltern umbrachte.
"Magda Ikklepots" ist aus der gleichen Künstlerschmiede wie der kürzlich ebenfalls bei Splitter erschienene Comic
"Ash". Seinen typischen Stil hat das Team beibehalten, allerdings wirkt "Magda" von der Qualität her deutlich erwachsener und die Story ist ausgereifter.
Der Zeichenstil ist märchenhaft schön und wird ab und an von von kleinen Bildchen unterbrochen, die wie niedliche Chibis aus einem Manga gestaltet sind. Obwohl sie von den anderen Zeichnungen arg abweichen, passen sie gut ins Konzept, denn "Magda Ikklepots" ist eine Geschichte, die von der Grundidee und so manchem Detail schon einiges an Verrücktheit zu bieten hat. Als waschechte Hexe kann Magda zum Beispiel fliegen, greift dafür aber auch gerne mal auf eher unkonventionelle Dinge wie einen Feuerlöscher oder einen Hüpfball zurück. Doch nicht nur die "emotionsgebenden" Chibis sind niedlich, auch andere Figuren wie Magdas Vertrautentier die Elster Magpie oder die Alraunen sind einfach zum Liebhaben. Dabei zeigt sich gerade Magpie auch ganz schön frech, was prima mit dem losen Mundwerk der Protagonistin harmoniert. Magda hält nicht hinterm Berg, wenn sie etwas zu sagen hat, ob ihre Begleiter es hören wollen oder nicht. Dabei entsteht so manch humorvoller Dialog, der die Leser zum Schmunzeln bringt. Trotzdem wird darüber die Geschichte nicht vergessen.
Magdas Vergangenheit an sich ist schon interessant, auch wenn hier noch nicht auf alle Hintergründe eingegangen wird. Dazu kommen neue Freunde und Feinde, unerwartete Abenteuer, viel Humor, eine freche Protagonistin, ein Schuss Niedlichkeit und einiges an Spannung. Nachdem "Ash" noch nicht überzeugen konnte ist "Magda" nun eine wirklich positive Überraschung. Die Mischung aus Mangaelementen und modernem Comic wurde hier absolut gelungen umgesetzt. Das Ergebnis ist ein tolles Urban Fantasy-Werk für Freunde von schrägem Humor und Zauberei. Bleibt zu hoffen, dass der zweite Band das erwartet spannende Finale bietet.
Als kleines Extra gibt es noch drei Seiten mit Skizzen und Artworks.
Auf der Webseite des Splitterverlags können die ersten elf Seiten des bunten Fantasyabenteuers probegelesen werden.