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Viele Amateurfotografen nehmen möglichst alle interessanten, spannenden oder anderweitig ansprechenden Motive auf, die ihnen vor die Linse kommen. Im Idealfall speichern sie die Fotos unter verschiedenen Rubriken ab, um sie bei Bedarf schnell wieder finden zu können. Doch selten gelingt das eine, ideale Bild, das wirklich nachhaltig beeindruckt.
Harald Mante, Autor des hier besprochenen Bandes "Die Fotoserie" und weiterer Büchern zur Fotografie, empfiehlt daher das serielle Arbeiten und erläutert zu Beginn seines Buchs die Vorteile dieses Vorgehens gegenüber der üblichen gewissen Wahllosigkeit, etwa, dass in einer Serie ein einzelnes nicht perfekt gelungenes Foto nicht stört – im Gegensatz zur separaten Betrachtung.
Zunächst präsentiert der Autor einige eigene Serien als Tableaus. Daran schließen sich vier Teile an: "Additives Fotografieren zu allgemeinen Themen", "Additives Fotografieren unter Einbezug der Gestaltungslehre", Additives Fotografieren unter Einbezug der Farbtheorie" und "Additives Fotografieren zu besonderen Themen".
In jedem dieser Kapitel zeigt Mante etliche von ihm angefertigte Serien als Beispiele. Zudem erläutert er das Thema der jeweiligen Fotofolge, etwa Kunststoffe in ihrer ganzen oft grellen Farbigkeit und Vielgestaltigkeit, ebenso jedoch die einzelnen Motive und Möglichkeiten zur Motivfindung.
Den Abschluss bilden zwei weitere Tableaus und Ausführungen zu sämtlichen Tableaus sowie zur Aufbereitung von Serien.
Nachvollziehbare Gründe für das Arbeiten mit Serien in der Fotografie gibt es in der Tat; wie bereits erwähnt, liefert Harald Mante einige davon in seinem Buch. Doch auch die von ihm präsentierten Serien sprechen für sich: Sowohl die verschiedenen Tableaus, die als eine Art Rahmen fungieren, als auch die detailliert vorgestellten Reihen in den einzelnen Kapiteln vermögen es ausgezeichnet, aufzuzeigen, wie eine Idee durch eine ganze Folge von passend konzipierten und ausgewählten Fotos in einer Weise zu leben beginnt, die kein einzelnes Foto erreichen könnte.
Größtenteils sprechen die Serien für sich, dennoch sind Mantes Erläuterungen hilfreich und vermitteln sowohl den kreativen Ansatz insbesondere bei der Themenfindung als auch das "Handwerkliche" bei der Zusammenstellung und Ausgestaltung. Mantes' Motivwelten sollen dabei nicht unbedingt als Vorlage dienen, sondern vor allem zu eigenständigem Arbeiten anregen. Dies gelingt - der Leser erkennt nicht nur den Sinn des seriellen Arbeitens, sondern das Buch öffnet auch den Blick für potenzielle Serienthemen, seien es Farben, Figuren, Formen, Gruppen von Gegenständen, spezielle Effekte wie etwa Spiegelungen oder andere ausbaubare Ideen.
Dass es sich bei Mantes Fotos um ausgezeichnete, professionelle und oft auch originelle und ungewöhnliche Aufnahmen handelt, dürfte der Leser voraussetzen, und er wird nicht enttäuscht. Auch das Layout einschließlich der Präsentation der Serien mit ihren häufig unterschiedlichen Formaten und Inhalten wirkt überzeugend und kann Ideen liefern. Besonders gefällt die Abwechslung in Bezug auf die Themen: Jeder Fotograf, gleich, welche Vorlieben er hegt, findet hier Anregungen.
Wer also künftig effizienter und zielgerichteter fotografieren möchte, ohne die Freude am Hobby zu verlieren, sollte sich dieses Buch einmal ansehen: Es überzeugt auf der ganzen Linie.
Eine
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