Sklaverei:
- Ein Mensch, der im Zustand völliger rechtlicher und wirtschaftlicher Abhängigkeit von einem anderen Menschen leben.
- Ein Mensch der gegen seinen Willen gezwungen wird, für eine andere Person zu arbeiten
- Ein Mensch, der von einem anderen Menschen, einer Gewohnheit oder einem Einfluss unterjocht wird.
- Ein Mensch, der ausgebeutet wird und unter menschenunwürdigen Bedingungen für einen Hungerlohn arbeitet.
So werden die 20 Erzählungen über die Schicksale von jungen Frauen eingeleitet, die hofften ein besseres Leben zu finden und in einem einzigen Alptraum erwachten.
Das erste Schicksal stammt aus dem Jahre 1994 und spielt in New York. Na geriet dort im Chinesenviertel in ein Bordell, was für sie zum Gefängnis wurde. Angelockt durch die Chance einen Job in Amerika zu finden, folgte sie, wie viele tausend andere Mädchen, gemeinen Menschenhändlern nach Amerika, wo für sie der amerikanische Alptraum begann. Und er würde erst enden, wenn sie ihre "Schulden" in Form von 300 Männer abbezahlt haben würde....
Die zweite Erzählung ereignete sich 1989 in Bangkok, Thailand. Wo blutjunge Mädchen darauf warten in der Sklaverei oder Prostitution zu enden.
An den Mann gebracht werden sie wie Vieh. Die meist westlichen Käufer beäugen die Ware an der sie ihre kranken sexuellen Gelüste hoffen befriedigen zu können - sind sie mit ihnen fertig, werden sie meist als fehlerhafte Ware zurück gebracht. Von den traumatisierten Kindern spricht keines ....
Nur wenigen Kindern gelingt es zu entfliehen. Tatip hat das große Glück von einem Tourist gekauft zu werden, der sie vor schlimmeren bewahren wollte. Aber ein einziges Schicksal kann nicht das Schicksal von 800000 thailändischen Mädchen aufheben, welche in Bangkok zur Prostitution gezwungen werden ...
Ähnliches wird auch in den 17 anderen Erzählung mit erschreckenden Zahlen und tragischen Schicksalen dargestellt, welche sich in Philadelphia, Japan, Portugal oder Kuwait abgespielt haben. Und immer wieder sind es Frauen die in diesen Teufelskreis geraten.
Besonders zu erwähnen ist nur die zwanzigste Gesichte in der die freiwillige Sklaverei ihren Platz findet. Sie berichtet von einer Frau die sich freiwillig in die Sklaverei begeben hat und voller Wolllust diese erduldet. Für ihre Herrin Mir würde sie alles tun. Viola ist beste Freundin, Babysittern, Putzfrau in einem und nachts steht sie ihrer Herrin zur Verfügung, denn Mir ist eine ausgebildete Domina. Aber Viola ist glücklich und selbst ihre Mutter hielt den Schritt ihrer Tochter für gut, denn Viola war nie wirklich glücklich ...
Was soll man zu so einem Buch sagen, das durch seine Fakten besticht und einem das Blut in den Adern gefrieren lässt? Die tragischen Schicksale sind kaum vorstellbar für jemanden der es nicht selbst erlebt hat und doch gehen sie einem nahe und viele werden sich wünschen, so etwas nie erleben zu müssen.
Die Schicksale die von Wensley Clarkson ausgewählt wurden sind abschreckend und wohl das erschütterndeste was sich im speziellen eine Frau vorstellen kann. Aber auch Männer wird der blanke Ekel ergreifen, wenn sie lesen müssen, zu was andere ihres oder des anderen Geschlechts fähig sind.
Es ist ein erschreckendes Buch, aber dennoch in seiner Art sehr gut gemacht. Persönliche Schicksale die berühren und Statistiken die mit ihren Zahlen erschlagen, der Autor hat es geschafft die Schicksale so wiederzugeben, das man sie stückweise nachempfinden kann und das ist in den meisten Fällen schon mehr als man vielleicht ertragen kann.
Dieses Buch öffnet die Augen und man wird mit dem konfrontiert was wirklich in unserer Welt los und was hier ans Licht geführt wird gehört zu dem von dem man denkt es würde nicht existieren. Aber man sollte gefasst an das Buch gehen, denn was dort verharmlost beschrieben wird, kann einen schon sehr mitnehmen.