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Siebzehn Jahre alt zu sein, ist nicht immer einfach, das weiß Imogen. Sie muss sich langsam Gedanken machen, wie ihre Zukunft aussehen soll und dabei weiß sie nicht mal, ob sie nun gerade verliebt ist, oder nicht. Da erreicht sie ein Brief aus Großbritannien. Ihre Cousine Lucia ist gestorben und sie, Imogen Rockford, ist nun die Erbin eines Landsitzes und eines Titels. Nicht nur das, sondern sie muss auch feststellen, dass ihre Pflegeeltern ihr etwas verheimlicht haben.
Lady Imogen Rockford, Herzogin von Wickersham, wie sie nunmehr heißt, kehrt in ihre Heimat zurück, wo ihre Eltern bei einem verhängnisvollen Brand vor sieben Jahren ums Leben kamen.
Imogen erinnert sich gut daran und weiß, es gibt ein Geheimnis um Rockford, das nicht nur sie betrifft, sondern auch den besten Freund ihrer Kindheit, Sebastian Stanhope.
Oh, wie wunderbar! "Lilienfeuer" hat alle Zutaten, die einen guten Mysterythriller ausmachen. Da wäre eine junge, enorm mutige Heldin, ein düsterer Held, der Teil hat an mindestens einem, ebenso düsteren Geheimnis, zwielichtige Gestalten und ein alter Landsitz.
Alexandra Monir hat gleich eine ganze Fülle von Ideen in ihrem neusten Roman verarbeitet und die sind gelungen. Wer glaubt, dass die Grundidee leise vor sich hin staubt, wird hier schnell eines Besseren belehrt, denn die Verpackung dieser Idee ist frisch, frech und liebenswert. Imogen ist zwar unschuldig aber nicht naiv. Von Anfang an weiß sie, dass es ein Geheimnis um ihr Erbe gibt und sie ist entschlossen, es zu lüften. Dazu kommen ihre Gefühle für den jungen Adeligen Sebastian, in den sie verliebt ist, seit sie denken kann. Allein diese beiden Aspekte würden ein Buch durchaus füllen, doch durch das neue Lebensumfeld ergeben sich einige Fish out of Water Situationen, die dem Buch eine zusätzliche Würze verleihen.
In die Tiefe geht die Handlung nicht, das braucht niemand zu erwarten. Die Autorin bleibt oberflächlich und streut die Hindernisse, die ihre Hauptfigur überwinden muss breit. Selbst der Tod Lucias, der vorherigen Herzogin, der ja rechtschaffen düster ist, macht Imogen zwar traurig, verstört sie jedoch nicht nachhaltig und es wird wohl niemand auf die Idee kommen, das Buch vor lauter Spannung nicht mehr aus der Hand zu legen.
Nein, wer "Lilienfeuer" in einem Rutsch liest, der tut das, weil das Buch unterhaltsam ist und über durchweg liebenswerte Figuren verfügt. Wer sich in der Geschichte verliert, tut dies gern, weil er Imogen Glück wünscht, mit Sebastian leidet und den alten Butler ins Herz geschlossen hat.
Ob an Sonnentagen oder in Winternächten, der Griff zu "Lilienfeuer" lohnt sich. Das Buch überzeugt mit durchgängig spannenden Ideen und lebendigen Charakteren. Ganz klar richtet es sich an eine eher jugendliche Zielgruppe und bleibt sowohl beim Suspense als auch bei der Liebesgeschichte unschuldig zurückhaltend. Das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch, im Gegenteil. Es wäre schön, wäre dies nicht das letzte Geheimnis von Rockford Manor. Ein Wiedersehen mit Imogen und ihren Freunden würde die Leser sicher erfreuen.
Wer mag, kann auf der Verlagsseite einen
Blick ins Buch werfen.