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Nach der Freisetzung des Amazo-Virus beginnt die Justice League mit der Suche nach Patient Zero, demjenigen, der sich zuerst mit Luthors Wirkstoff infiziert hat, da sie hoffen, dass sein Blut dazu beiträgt, dass unverzüglich ein Gegenmittel entwickelt werden kann. Doch Dr. Armen Ikarus Krankheitsverlauf ist schon fortgeschritten, sodass er von den ihm zur Verfügung stehenden Kräften beherrscht wird, und anstatt zu kooperieren Batman, Superman und Wonder Woman einen erbitterten Kampf liefert.
Bei der New Suicide Squad geht es ruhiger zu. Zwar ist die erste gemeinsame Mission kolossal gescheitert, aber in letzter Instanz könnten ein paar Superschurken mit einer implantierten Bombe ihr Leben verlieren. Kollateralschaden würde das heute wohl genannt. Vic Sage, neuer Chef der Einheit, würde dies wohl auch ohne mit der Wimper zu zucken akzeptieren. Die ehemalige Chefin, Amanda Waller, steht jedoch loyal zu ihrer Squad und nimmt den internen Machtkampf um die Führung des Teams auf, während dieses sich in Russland aus seiner misslichen Lage befreien muss.
Diese Ausgabe ist ein echter Pageturner, zumindest im ersten Teil, in dem sich die verbleibenden Mitglieder der Justice League einen Kampf mit Patient Zero liefern. Geballte Kraft und diverse Superkräfte treffen aufeinander und ganz nebenbei wird an mehreren Stellen die Geschichte von Geoff Johns weitererzählt. Denn das ausgebrochene Virus ist nicht die einzige spannende Komponente im aktuellen Run. Im Gespräch mit seiner Schwester offenbart Lex Luthor unheilvolle Andeutungen, die geradezu Lust auf mehr machen. Auch das Problem mit den Kopfgeldjägern, die für seinen Tod wohl gut bezahlt werden, ist nicht aus der Welt. Auf den wenigen Seiten dominiert zwar das Kampfgeschehen, aber die schnellen Wechsel zu anderen Szenen und Orten haben es in sich. Und ehe sich der Leser versieht, ist auch dieses Heft der Justice League mit einem (erwarteten) Cliffhanger abgeschlossen, zumindest hatte sich das im letzten Heft bereits angedeutet. Schade, dass die Geschichte nach so wenigen Seiten vorerst wieder ein abruptes Ende findet.
Geliebte gegen Tochter, das beschreibt den Inhalt der aktuellen Suicide Squad recht treffend, denn obwohl sich die Protagonisten in einer durchaus ernsten Lage befinden - mitten im Feindesland, enttarnt und aufgemischt - nehmen sich die Damen erst einmal die Zeit, um die Fronten zu klären. Verschmähte Liebe trifft auf Überheblichkeit? Harley Quinns Annäherung an den Joker ist vorbei, vielleicht ist es die Selbstreflexion, die sie dazu bringt, sich auf diesen Kampf einzulassen. Zumindest endet diese Actionsequenz mit einem coolen Spruch und einem Abschlusslacher. Währenddessen spielt sich in der Führungsetage der Streit zwischen Waller und Sage ab, der allerdings nicht sonderlich interessant ist, aber im späteren Verlauf wohl noch für Probleme sorgen wird. Leider will der Funke von Sean Ryans Geschichte (noch?) nicht zünden.
Was Jason Fabok für die Justice League an Zeichnungen beisteuert, ist ganz einfach stark. Eine gelungene Ausarbeitung der Figuren mit vielen Details und überzeugender Mimik und Gestik. Hinzukommen abwechslungsreiche Panels und eine Doppelseite mit Wonder Woman in Aktion, was gut und gerne auch als Poster die Wand zieren könnte.
Derenicks, Roberts' und Hunters Arbeit reicht hingegen nicht an dieses Niveau heran und so sehen die Antihelden mitunter merkwürdig aus. Eine Vorliebe für Schraffuren ist unübersehbar, wirkt im direkten Vergleich zu den vorherigen Zeichnungen weniger wertig.
Kurzum: #39 besticht durch eine gelungene Fortführung der Amazo-Virus-Story, die ansprechend erzählt und knackig gezeichnet ist. Der anschließende Part der New Suicide Squad kann da weder inhaltlich noch optisch mithalten.
Eine Leseprobe ist auf mycomics zu finden.