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Wieder einmal wurde eine Patrouille des Römerlagers Kleinbonum verprügelt. Zenturio Lacmus ist stinksauer. Doch sein Lagerführer Spreizfus hat eine Idee. Man könnte den Häuptling eines den Römern wohlgesonnenen Dorfes, Augenblix, dazu überreden, den Chef des gallischen Dorfes zu einem Zweikampf herauszufordern. Nach gallischem Gesetz wird der Sieger dieses "Kampfes der Häuptlinge" zum Chef beider Dörfer und das Dorf der Unbesiegbaren wäre Rom untergeordnet. Das einzige Problem ist Miraculix, der Druide und sein Zaubertrank, der die Gallier so unglaublich stark macht. Die Römer beschließen, Miraculix zu entführen und so den Kampf möglich zu machen. Leider trifft Obelix bei seinem Versuch, den Druiden vor den Römern zu schützen mit einem Wurf seines Hinkelsteins Miraculix. Das Drama nimmt seinen Lauf, denn Miraculix scheint durch den Schlag sein Gedächtnis verloren zu haben. Die Römer frohlocken und lassen Augenblix seine Herausforderung aussprechen. Asterix und Obelix suchen verzweifelt Hilfe, um Miraculix sein Gedächtnis wieder finden zu lassen!
"Der Kampf der Häuptlinge" ist ganz nach dem Geschmack der Fans. Die Geschichte ist packend, spielt im gallisch-römischen Mikrokosmos und strotzt nur so vor Anspielungen und köstlichen Szenen. Vor allem Majestix, der Chef des gallischen Dorfes kommt zu seinem ersten richtigen Auftritt in einem Asterix-Abenteuer. Ausgearbeitet sind nun neben Asterix und Obelix, noch Miraculix, Troubadix, Majestix und Idefix.
Leider sind Nebenfiguren noch wenig detailliert, zum Teil gar "falsch" gezeichnet. Sie werden später völlig verändert in den Reigen der Gallier aufgenommen, so zum Beispiel Gutemine, Verleihnix, Automatix, Methusalix und seine Frau. Auch die Farben der Bilder sind nach wie vor noch zu kräftig und wenig natürlich.
Doch Charme und Ausstrahlung der Geschichte machen diese Details wett. Humoristisch und spannend ist dieses Abenteuer. Es beschäftigt sich eingehend mit dem Problem der Kollaboration mit dem Feind. Den Römern soll ausgerechnet ein gallischer Häuptling zum Sieg verhelfen. Der wird zwar äußerst tumb und unansehnlich dargestellt, erweist sich aber als durchaus raffiniert. In Wahrheit strebt er selbst nach der Macht über die gallischen Dörfer der Umgebung und kollaboriert mit den Römern nur aus Eigennutz.
Sehr gelungen ist diesmal auch das Lager des Feindes. Mit Spreizfus, dem Lagerkommandanten Kleinbonums gelingt Uderzo und Goscinny ein starker Charakter, der seinem Zenturio Lacmus um Längen überlegen ist. Er ersinnt einen raffinierten Plan, die Bräuche und Gesetze der Gallier für die Römer zu nutzen. Eine historisch korrekte Anspielung auf die Politik der Römer zu assimilieren, was ihnen gefiel oder nützte.
Der auf einem Jahrmarkt abgebildete Marsupilami ist eine Hommage an Franquin, einen Freund Goscinnys und Zeichner der Comic-Figur gleichen Namens und von Gaston, weltberühmtem Büroboten des Verlages Dupuis.
Teile dieses Albums wurden im Kinofilm "Operation Hinkelstein" verwendet, einem schwachen Ableger der Comic-Reihe.
Fazit: Eines der besseren Alben der Asterix-Reihe. Vor allem die Geschichte und die Charaktere überzeugen. Schwächen in Text und Zeichnungen sind kaum zu spüren, allenfalls die Farben sind zu krass und einige Nebenfiguren sind etwas lieblos gemacht. Für Fans unbedingt zu empfehlen, für Gelegenheitscomicleser seien "Asterix und Kleopatra" oder "Tour de France" als Einstieg empfohlen.