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Zum Vorspiel, aber auch einfach um die Schauspielerei zu üben und zu betreiben, kann man Monologe recht gut gebrauchen. Kein Partner, auf den man Rücksicht nehmen muss, keine allzu aufwändige Inszenierung, Monologe sind die direkte Auseinandersetzung zwischen Schauspieler und Text.
Der Henschel-Verlag, Fachverlag für Theater und Schauspielerei, hat 101 Monologe in ein Buch gepackt und dem Leser präsentiert. Dabei haben die Herausgeber Eva Spambalg und Uwe Berend sich vollständig auf die Klassiker konzentriert. Das mag schon allein aus Rechtegründen sinnvoll gewesen sein - die Texte dürften eigentlich durchgehend rechtefrei gewesen sein -, aber das sollte eigentlich nicht die Auswahl entscheiden. Inzwischen gibt es allerdings auch einen Nachfolger mit modernen Monologen.
Also gibt es eine breite Auswahl, angefangen bei den alten Griechen Aischylos, Sophokles und Euripides geht es dann weiter über viel Shakespeare, ein wenig Moliere und Goldoni hin zu den deutschen Klassikern, also Goethe, Schiller und Lessing. Auch Kleist, Nestroy oder Grabbe kommen vor, der geniale Büchner genauso wie einige große weitere Ausländer: Gogol zum Beispiel, Ibsen natürlich und auch Strindberg und Oscar Wilde.
Ob diese Monologe nun für Frauen oder für Männer sind, ist kein Sortierungsmerkmal, dafür gibt es aber ein Register, in denen diese getrennt behandelt werden. Auch geben die Herausgeber noch weitere Tipps, weitere Monologe, die einfach das Buch gesprengt hätten. Als weiteren Beitrag haben die Herausgeber zu jedem Monolog eine kleine Einführung in das Stück gegeben - was passierte bisher, was motiviert zu diesem Monolog, wer ist die Rolle? Diese Einführungen sind nicht unbedingt großartige Texte, aber doch noch brauchbar zu lesen und einigermaßen erhellend.
Dem Lektorat ist ein Fehler durchgegangen, der schon fast ins Kuriositätenkabinett verweist, steht doch auf dem Buchrücken "101 Monolge". Ansonsten ist dieses Bändchen vor allem ein Arbeitsbuch für angehende Schauspieler und Schauspiellehrer, die Texte brauchen, an dem sich ihre Schüler ein bisschen abarbeiten können. Als solches ist es auch durchaus empfehlenswert.