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In der Hauptstadt Athos steht Thea kurz vor ihrer Prüfung. Sie ist eine Brennerin und beherrscht das Feuer, nun soll sie eine Meisterin werden und damit, trotz ihrer gebürtigen niederen Herkunft, zur Bürgerin. Nach der Prüfung wird sie in den Krieg ziehen, um an der Seite ihres Verlobten Ian gegen die Nordmänner zu kämpfen. Gemeinsam mit ihrer Freundin, der Heilerin Eleni, muss sie dann allerdings erkennen, dass der Krieg viel Schrecklicheres beinhaltet, als sie es jemals befürchtet hätte, denn neben den gewalttätigen Barbaren, muss sie nun auch gegen eine Seuche, die Frostseelen, und Vereiste kämpfen. Für Thea beginnt eine Zeit, die sie verändern und niemals loslassen wird.
Ich habe es geschafft, möchte ich ihnen zurufen, und für einen Augenblick glaube ich es fast selbst. Ich gehöre zu euch, ihr stolzen und kaltblütigen Bürger von Athos.
Das Debüt der deutschen Autorin Natalie Speer beschreibt eine sehr fantasiereiche Handlung, die zusätzlich einige sehr magische Momente beinhaltet.
Bevor es ans Lesen geht, fällt schon einmal das großartige Cover auf, das malerisch und fantasievoll gestaltet wirkt. Mit gut 560 Seiten ist es auch keine kurze oder dünne Lektüre, sondern vielmehr ein wahrer Brocken, der für sehr viel Unterhaltung steht. Zu Beginn wird der Leser dank einer gezeichneten Karte des frei erfundenen Landes in die richtige Stimmung versetzt und durch eine Namens- und Figurenübersicht mit nötigen Erklärungen versorgt. So wird der Grundstein für einen perfekten Start gelegt.
Ganz im Fokus des Geschehens steht Thea, die Brennerin, die das Feuer beherrscht. Aus ihrer Sicht wird die Geschichte beschrieben und so lebendig in Szene gesetzt. Thea ist eine durchweg positive Erscheinung, die sich erst noch selbst finden muss. Bis sie diesen Punkt allerdings gefunden hat, durchlebt sie viele Höhen und Tiefen, muss lernen, wer Freund und Feind ist, wie sie selbst agieren und handeln sollte. Sie ist menschlich und authentisch, wirkt manchmal hilflos, dann wieder stark und liebenswert. Thea ist eine sehr facettenreiche Persönlichkeit, die der Leser schnell ins Herz schließen kann.
Natalie Speer erzeugt durch ihre Worte eine wahrhaft fantasievolle Stimmung. Sie schafft es mühelos, den Leser in die Welt von Thea mitzunehmen und die Atmosphäre einzufangen. Alles wirkt harmonisch, passend und realistisch. Die Kälte des Eises ist regelrecht zu spüren, genau wie das Feuer, das in der jungen Protagonistin wohnt.
Äußerst spannend und aufregend gestaltet sich die Handlung, wenn es auch einige Zeit dauert, bis sich ein selbstständiger und leichter Lesefluss einstellt. Doch sobald sich die Figuren manifestiert haben und die Welt Gestalt annimmt, fällt es leicht, der Geschichte zu folgen. Immer wieder folgen neue überraschende und bewegende Augenblicke, die an die Erzählung fesseln. Spätestens nach den ersten paar Kapiteln wandelt sich das Buch zu einem wahren Page-Turner.
Erzählt wird eine in sich abgeschlossene Handlung. Die Autorin hat schon verraten, dass es sich um keine Reihe handeln wird, allerdings hat sie bereits zugegeben, dass es eine weitere Geschichte aus der Republik Athosia geben wird. Die Leser dürfen also gespannt sein, welche weiteren Ideen in der begabten Schriftstellerin stecken.
Fazit: Dieser Roman beinhaltet Fantasy pur. Die Geschichte wird den Leser nicht mehr loslassen. Sie ist dramatisch, unterhaltsam und faszinierend. Wer sich gerne von einer fremden Welt verzaubern lässt, wird sich hier ideal aufgehoben fühlen.
Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite verfügbar.