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Im Ostseebad Prerow springt eine gut situierte Bäckersfrau vom Balkon ihres Hauses und wird bei dem Versuch, sich das Leben zu nehmen, verletzt. Ina Bartholdy, die als Psychologin auf dem Darß tätig ist, nimmt sich der seit diesem Tag schweigenden Patientin an, stößt aber schon bald auf den Widerstand ihres Mannes. Eine merkwürdige Situation, die neue Nahrung erhält, als die Nachbarin der Bäckersfrau ermordet aufgefunden wird und die Stimmung in dem kleinen Ort seltsam bedrückt erscheint.
"Die Schattenbucht" ist nach
"Das Nebelhaus" und
"Das Küstengrab" der dritte Kriminalroman, der aus der Feder des deutschen Schriftstellers Eric Berg stammt. Eric Berg, der als Eric Walz das Licht der Welt erblickte, hat zu Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn historische Romane verfasst, bevor er sich einen heimlichen Wunsch erfüllte und ins Krimifach überwechselte. Gleich sein erster Roman, in dem es um ein Wiedersehen alter Studienfreunde und ein grauenvolles Verbrechen ging, war ein Erfolg und so ist es kein Wunder, dass weitere folgten. Doch während seine beiden ersten Kriminalromane überaus spannend in Erscheinung traten, plätschert bei „Die Schattenbucht“ die Handlung nur so vor sich hin. Zwar ist auch dieser Plot überaus raffiniert erdacht und die Geschichte einer ausufernden Rache hat durchaus Potenzial, aber die Umsetzung bleibt hinter den hohen Erwartungen zurück. Zu vorhersehbar war der Handlungsverlauf, der auf dem Vergeltungsschlag gleich einer ganzen Gruppe von Menschen basiert, zu blass präsentierten sich die Figuren. Lediglich die engagierte Psychologin Ina Bartholdy schaffte es, als Person einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, während der besserwisserische Bäckermeister, seine unbeholfene Verkäuferin oder auch der introvertierte IT Spezialist schnell vergessen sind. So zieht der in Teilen vorhersehbare Roman seine Spannung vorwiegend aus der immer schlechter zu beherrschenden Dynamik innerhalb der Gruppe, während der eigentliche Kriminalfall wenig unterhaltsam ist. Doch eines ist Eric Berg wieder hervorragend gelungen und söhnt den Leser ein wenig mit dem unspektakulären Geschehen aus. Die Atmosphäre im Buch stimmt und auch die Kulisse wurde wieder hervorragend gewählt.
Fazit:
"Die Schattenbucht" ist ein psychologisch gut durchdachter in seiner Ausführung aber nur zum Teil spannender Kriminalroman, dessen Handicap in der zeitigen Vorhersehbarkeit der Handlung und der oberflächlichen Zeichnung wichtiger Figuren liegt.
Eine Leseprobe, ein Interview und weitere Informationen zu Eric Berg gibt es auf der Verlags-Website.