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Zum Inhalt des dritten Bandes der
Amizaras-Chronik soll an dieser Stelle nicht zu viel gesagt werden, da die Handlung fortschreitend ist und keine Überraschungen vorweggenommen werden sollen. Nur soviel: Es gibt wieder zwei Handlungsstränge. Im ersten folgt der Leser Liya und Atila (und somit auch dem Ariach Amizaras) auf seiner Suche nach verschiedenen Artefakten, welche das sogenannte Arianguis enthalten und rund um die Welt zu finden sind. Er benötigt sie, um einen über Jahrhunderte entworfenen Plan in die Realität umzusetzen, von dem allerdings niemand genau weiß, worum es geht. Erschreckender Weise nicht mal Atila selbst. Das Team muss zahlreiche Rätsel entschlüsseln und versteckte Botschaften finden. Aber diese Suche ist noch längst nicht das Ende der Reise. Der zweite Part erzählt von Medeas Lebensgeschichte und zieht sich über zwei Jahrhunderte hin. Sie gehört zum alten Volk der Agarthi und hat Zugang zu Ritualen, die das Leben verlängern. Es wird erzählt, in welche Intrigen und Machenschaften sie verwickelt wird und wie es dazu kommt, dass sich ihr Weg und der von Liya, Atila letztendlich treffen.
Auf den ersten Blick ist der Fantasy-Trilogie "Die Amizaras-Chronik" anzusehen, wieviel Liebe und Herzblut die Macher in das Projekt haben einfließen lassen. Jeder einzelne Band hat ein hochwertig aufgemachtes Hardcover. Innen zieren nicht nur zahlreiche Illustrationen die Seiten, der Hintergrund wurde mit einer Textur versehen, die die Seiten alt aussehen lässt und perfekt zur Stimmung passt, die der Geschichte eigen ist. Einige zeigen zusätzliche Flecken oder Risse. Sehr viele Doppelseiten wurden mit passenden Abbildungen gestaltet. Historische Zeichnungen wurden zudem mit neuen Bildern vermischt, die direkt für die Romane angefertigt wurden. Sehr viele Details der Geschichte lassen sich so noch besser erfassen. An manchen Stellen ist es fast ein bisschen schade, dass die Seiten "nur" schwarz-weiß sind.
Wie schon die vorangegangenen Romane bietet auch "Raphadona" extrem gute Unterhaltung. Die Bücher von Valerian Çaithoque enthalten ähnliche Jagden nach dem Mysterium wie es bei Dan Brown der Fall ist, aber hier geht es noch deutlich fantastischer zu. Außerdem sind die Geschichten noch komplexer und umfangreicher. Die Handlung ist eine Mischung aus Fiktion und realen Hintergründen. Historische Fakten haben ebenso den Weg in den Roman gefunden wie verschiedenste Mysterien und Sagen.
Im Abschluss des letzten Bandes hat der Leser bereits alle Informationen zu den Zusammenhängen bekommen, so dass der Autor sich voll auf die Geschichte konzentrieren kann. Und die hält wahrlich noch einige Überraschungen bereit. Viele Zusammenhänge werden jetzt erst enthüllt, zum Teil erst auf den letzten Seiten. Einige Figuren haben Geheimnisse und ihre Beweggründe zeigen sich erst jetzt. Gerade im Finale passiert ungewöhnlich viel. Genau genommen beginnt sich der Höhepunkt von "Raphadona" bereits ab der Mitte des Buches aufzubauen. Von unterschiedlichen Orten über Gerätschaften bis hin zu mächtigen Ritualen und blutigen Kämpfen ist alles dabei. Dadurch, dass Valerian Çaithoque den Leser immer weiter in die Geschichte der "Überrasse" Ariach eintauchen lässt und uns an Orte führt, von denen bisher nur grob die Rede war, entstehen fulminante Settings, die ihresgleichen suchen.
Die Charakterentwicklung des Protagonisten Atila ist in Band 3 bereits deutlich abgeschlossen, genau wie die seiner Begleiterin. Von einer Figur, die durchaus zwiespältig zu sehen war und nicht nur gute Seiten hatte, hat er seine Rolle in der Geschichte nun ganz klar gefunden. In diesem Erzählstrang, der im Jahr 2003 spielt, liegt das Abenteuer im Vordergrund. Mehr emotionale Zusammenhänge zu bieten haben die Kapitel, in denen Medeas Werdegang beschrieben wird. Ihr Leben hält die eine oder andere Überraschung bereit und es wird deutlich gezeigt, wie sie zu dem Menschen wird, der sie im Finale ist. Es gibt viele starke Frauenfiguren. Das wirkt nicht gewollt oder gezwungen, sondern ausgesprochen passend. Egal ob Menschen oder Ariach, an allen Fronten tauchen sowohl weibliche als auch männliche Figuren in einer guten Gewichtung auf.
Mit "Raphanona" ist die Amizaras-Chronik abgeschlossen. Das bombastische Ende zieht einen klaren und unumkehrbaren Schlussstrich. Aber es gibt einen Anhang, der eine mögliche Fortsetzung ankündigt.
Allen, die einen Eindruck der Trilogie bekommen möchten, sei die Webseite des Amizaras-Projekts ans Herz gelegt: http://amizaras.com. Hier werden auch Informationen zu den zahlreichen Sonderaktionen (wie zum Beispiel Verlosungen) veröffentlicht.