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 Mark Heckenburg-Reihe, Band 4: Schattenschläfer

Serie: Mark Heckenburg-Reihe, Band 4
Autoren: Paul Finch
Übersetzer: Bärbel Arnold, Velten Arnold
Verlag: Piper

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Vor einigen Monaten hatte sich Mark Heckenburg, genannt Heck, in den Norden Englands versetzen lassen. Nahe dem Lake District geht es ruhig zu, nur manchmal muss Heck Kleinkriminelle jagen. Bis sich kurz vor dem Winter zwei junge Frauen im dichten Nebel in den Bergen verirren. Heck macht sich mit seiner Kollegin auf die Suche und findet eine angeschossene Frau, die davon berichtet, in der Nacht von einem Fremden überfallen worden zu sein, der mit ihnen Katz und Maus gespielt hat. Das weckt bei Heck Erinnerungen an eine Mordserie vor über zehn Jahren. Damals brachte "der Fremde" mehrere Personen grausam um und konnte beinahe gefasst werden, floh aber schwer verwundet. Die Polizei ging davon aus, dass der Mörder an seinen Verletzungen starb. Ist er nun doch zurückgekehrt? Alles deutet darauf hin, denn eine beispiellose Mordserie beginnt, die den ganzen Ort und die Umgebung in Angst und Schrecken versetzt.

Ein einsames Tal im Norden Englands mit nur wenigen Einwohnern, drum herum nur Gebirge und dichter Nebel, der keine Sicht zulässt und die Wahrnehmung gleichzeitig schärft und verwirrt, das ist der ideale Schauplatz für einen nervenaufreibenden Thriller. Autor Paul Finch spielt diese Karte auch perfekt aus und lässt die Leser mitzittern, wenn die Opfer und Ermittler Heck durch den Nebel irren, verzweifelt auf der Flucht oder auf der Suche nach dem Mörder. Das permanente Gepfeife des Mörders, der "Strangers in the Night" von Frank Sinatra zu seinem Markenzeichen gemacht hat, während er auf der Jagd ist, zerrt besonders an den Nerven und lässt insbesondere beim abendlichen Lesen ernsthaft darüber nachdenken, ob die eigenen Fenster und Türen sicher verschlossen sind. Da der Leser erst zum Ende einen Einblick in das Seelenleben des Mörders bekommt und bis dahin genau wie die Gejagten im virtuellen Nebel herumirrt, verstärkt sich so die unheimliche und fast klaustrophobische Stimmung.

Fast die gesamte Handlung spielt sich an einem einzigen Tag und in der zugehörigen Nacht ab. Mit dem Auffinden der angeschossenen Frau beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, in der die Polizei vor Ort immer einen Schritt hinter dem brutalen Mörder ist und selbst schnell zur Zielscheibe wird. Wo Heck ist, darf Gemma Piper, seine ehemalige Vorgesetzte und frühere Lebensgefährtin, nicht fehlen. Da sie vor Jahr an dem Undercovereinsatz, bei dem der Serienmörder "der Fremde" schwer verletzt wurde, beteiligt war, reist sie in den Norden Englands, sobald sie von Heck darüber informiert wird, dass der Täter wieder aufgetaucht sein könnte. Wirklich weiter entwickelt sich die Beziehung zwischen Heck und Gemma nicht, aber es wird erneut klar, dass ihre gemeinsame Vergangenheit noch nicht abgeschlossen ist.

Wer bereits die vorherigen drei Thriller der Mark-Heckenburg-Reihe kennt, wird wissen, dass der Autor gerne in die Vollen greift um seinen Ermittler Heck bis zum actionreichen Höhepunkt durch die Gegend zu jagen. In diesem Fall ist es die Belagerung eines Tals durch einen einzelnen Mörder, der scheinbar Amok läuft und ein wahres Blutbad anrichtet. Manchmal schießen dabei sowohl der Autor als auch Heck über das Ziel hinaus. Dies geht nicht nur auf Kosten der Glaubwürdigkeit, sondern sorgt auch dafür, diesem Thriller nicht eine uneingeschränkte Empfehlung zu geben.

Fazit: Mit "Schattenschläfer" liefert Paul Finch erneut einen rasanten Thriller mit vielen Actionszenen, der mit seiner dichten Atmosphäre an die Nerven geht. Beim finalen Höhepunkt wäre aber weniger mehr gewesen.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 5. Januar 2016 | ISBN: 9783492306874 | Originaltitel: Dead Man Walking | Preis: 9,99 Euro | 480 Seiten | Sprache: Deutsch

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