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Magda Ikklepotts ist eine Hexe mit ganz besonderer Macht, da sie über die seltene Doppelglyphe verfügt. Die Glyphen von magisch begabten Personen befinden sich auf deren Fingerspitzen, Magda hat auf ihren beiden Daumen zwei verschiedene. Leider hat ihr nie jemand erklärt, wie sie diese Macht richtig einsetzen kann. Um zu lernen, plant sie sich einen Meister zu suchen, der ihr etwas beibringen kann. Zum Beispiel Mpho Zaneche, der selbst Hexenmeister ist und für die Rechte von seinesgleichen eintritt. Ein schwieriges Unterfangen, wo die Stimmung gegen Menschen mit Magie gerade sehr stark aufgewiegelt wird und sie mehr gefürchtet als respektiert werden.
Doch bevor sie ihren Plan in die Wirklichkeit umsetzen kann, passiert ihr etwas Seltsames. In einem Spiegel erscheint ihr eine andere Hexe. Scheinbar ruft sie Magda etwas zu, zu verstehen ist aber nichts. Die junge Frau ist sich sicher, dass nicht sie dieses Bild heraufbeschworen hat, es muss also wirklich eine andere Hexe sein, die da versucht zu ihr zu gelangen. Magda fühlt sich bedroht und wendet sich an Milo Bener und seinen Kollegen, die beim Zaubereikontrollamt arbeiten. Dem Amt traut sie nicht, den beiden Mitarbeitern aber sehr wohl, den mit ihnen hat sie bereits zusammengearbeitet.
Erst scheint es, als könnten auch sie nichts für Magda tun, doch das soll sich bald ändern. Es gelingt ihr, mithilfe ihrer Magie, einen Zugang zu der Welt der Hexe im Spiegel zu finden und sie lernt dabei etwas über sich selbst und ihre Eltern, was ihr Leben komplett verändern könnte.
Bei Erscheinen des
ersten Bandes wurde dem Leser noch Hoffnung auf ein in nur zwei Bänden abgeschlossenes Werk gemacht. Inzwischen sieht es so aus, als würde die Serie auf unbestimmte Länge ausgeweitet. Mit "Buch 2" ist die Handlung jedenfalls noch nicht im geringsten zu einem Ende gebracht. Sie endet sogar an einer sehr offenen und traurigen Stelle.
Für einen besseren Einstieg in die Fortsetzung bietet der Comic eine kleine, einseitige Zusammenfassung, in der das vorangegangene Geschehen kurz zusammengefasst wird. Dieses ungewöhnliche Extra erlaubt einen schnellen Wiedereinstieg, ohne dass Band 1 zwingend erneut gelesen werden muss.
"Magda Ikklepotts" knüpft an eine Reihe von erfolgreichen Serien an, in der Magie und Hexerei in einer Welt existieren, die der unseren ansonsten fast bis aufs Haar gleicht. Das "Urban Fantasy"-Setting wird auf recht klassische Art und Weise umgesetzt. Die junge Hexe wird nach und nach immer tiefer in ein Netz von Intrigen gezogen und lernt dabei etwas über ihre Vergangenheit und sich selbst. Natürlich geht es auch darum, dass sie ihre eigenen Kräfte finden und richtig einsetzen muss, das wird diesmal aber erst angedeutet.
In diesem Band steht der familiäre Hintergrund von Magda im Mittelpunkt, die sehr früh ihre Eltern verloren hat. Sie haben sich selbst bei einem magischen Unfall getötet. Und auch da steckt offensichtlich noch ein Geheimnis hinter. Die Komplexität der Geschichte beginnt jetzt erst richtig, sich zu entfalten. Es werden Zusammenhänge sichtbar, die bisher im Verborgenen lagen und der Einblick in die Welt der Hexen wird deutlicher. Da Magda selbst eher "am Rand" lebte, hat der Leser die Gelegenheit mit ihr gemeinsam in die Tiefen ihres Volkes einzutauchen, dessen Zentrum in Venedig zu finden ist. Und dort trifft sie nicht nur auf positive Erfahrungen.
Band 2 der Serie geht einen etwas ernsteren Weg, auch wenn es immer noch Anleihen an Mangas und den einen oder anderen lustigen Spruch gibt. Insgesamt ist der Ton ein erwachsenerer geworden, denn mit Magdas Verantwortungsgefühl scheint auch die Stimmung des Comics sich zu verändern. Das tut der Geschichte sehr gut. Sie brilliert immer wieder mit wunderbar neuen Ideen aus der Hexenwelt und den Charakteren wird nach und nach mehr Leben einhaucht und Tiefe verliehen.
Die ersten Seiten von "Magda Ikklepotts" lassen sich auf der Webseite des Splitterverlags lesen.