Schwedens erfahrenster Kriminalpsychologe Sebastian Bergman kehrt nach dreijähriger Pause auf den Bildschirm zurück und ermittelt in zwei neuen Fällen, die es in sich haben. Diesmal allerdings dienen die in Buchform erschienenen weiteren Fälle des spröden und unnahbaren Profilers nicht als Vorlage für die neuen Episoden, sondern es gibt zwei eigenständige Kriminalfälle, die lediglich auf Motiven der Erfolgsromane von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt beruhen.
Tod in der Silbermine
Ein kollektiver Selbstmord in einer Silbermine bietet der schwedischen Polizei wenig Anlass zu ermitteln. Denn schließlich waren die drei jungen Frauen als suizidgefährdet bekannt und hatten bereits zuvor Kontakt zu einer Telefonseelsorge aufgenommen. Doch kaum hat sich Sebastian Bergman den Tatort angeschaut, stößt er auf einige Ungereimtheiten und beginnt, den ad acta gelegten Fall neu aufzurollen.
Tod im Kloster
Unweit eines Klosters wird die Leiche des bekannten Sexualverbrechers Ludvig Mattisson entdeckt, der für den Tod von zwei behinderten Jungen verantwortlich sein soll. Aber nicht nur er wurde auf einem Feld vergraben. Auch die Leiche eines zehnjährigen Mädchens wird hier entdeckt, die vermutlich zu seinem Opfer wurde. Sebastian Bergman, der sich genauer in dem naheliegenden Nonnenkloster umsieht, hat diesmal die Lage völlig unterschätzt und gerät in höchste Gefahr.
Beide Fälle zeichnen sich durch eine düstere Stimmung aus, die sich durch das gesamte Geschehen zieht und die Ermittlungen von Beginn an prägen. Da nutzt es kaum, dass mit Vanja Lithner, übrigens die uneheliche und geheim gehaltene Tochter von Sebastian Bergman, eine junge und ambitionierte Kommissarin an der Lösung der Fälle beteiligt ist. Denn nach wie vor übernimmt der nach einem schweren Schicksalsschlag innerlich zerrissene und dennoch überaus geniale Polizeipsychologe Bergman den Hauptanteil der Ermittlungen und setzt ihnen seinen Stempel auf. Eine Paraderolle für Rolf Lassgard, der bereits als grüblerischer und unzugänglicher Kommissar Wallander überzeugte und mit Bergman erneut einen sehr eigenwilligen und introvertierten Charakter verkörpern kann.
Die als deutsch-schwedische Koproduktion entstandene zweite Staffel der Krimireihe "Sebastian Bergman – Spuren des Todes" kommt erneut mit einem kargen und düsteren Setting daher, dessen Wirkung durch passende Hintergrundmusik noch verstärkt wird. Damit lehnt sie sich an den Charakter des Hauptdarstellers an, dessen Leben phasenweise aussichtslos erscheint und dann doch immer wieder in Fahrt gerät. Eine zwiegespaltene Figur mit arrogantem und zynischem Unterton, die stets im Rampenlicht steht und damit den eigentlichen Fällen die Bühne nimmt. Der stets gemächliche Einstieg in die Ermittlungen und der darauf folgende schwerfällige Verlauf sind unweigerliche Folgen davon, lassen aber auch eine Atmosphäre zu, die sich in ihrer stark mystischen Wirkung gut entfalten kann.
Fazit:
Wer von düsteren Schwedenkrimis und einsamen Wölfen als Ermittler nicht genug bekommen kann, der ist mit der zweiten Staffel aus der Reihe "Sebastian Bergman - Spuren des Todes" gut beraten.