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Asterix, Obelix und Idefix gehen in den Wald. Sie wollen Wildschweine jagen. Doch es kommt ihnen eine wunderschöne junge Dame entgegen, die Asterix freundlich grüßt. Obelix aber starrt ihr hinterher und läuft einen riesigen Baum um. Ausgerechnet Miraculix schneidet in der Krone des Baumes Misteln und findet es gar nicht lustig, das Obelix den Baum "gefällt" hat. Als Obelix später bereits nach dem zweiten Wildschwein keinen Hunger mehr hat, bekommt es Asterix mit der Angst zu tun - das bedeutet bei Obelix schlimmes, denn vier bis fünf Wildschweine verdrückt er sonst mindestens. Miraculix und Asterix suchen Obelix, denn sie sind ernsthaft besorgt. Als sie ihn im Dorf treffen, läuft er wie von Sinnen hinter Falbala, der schönen Maid aus dem Wald, hinterher und behauptet, einen Hinkelstein auszutragen. Seine Haltung entspricht auch dieser Tätigkeit, doch hat er keinen Stein auf dem Rücken. Da begreift Miraculix: Obelix ist verliebt.
Doch der Traum währt nicht lange, denn Falbala erhält Post und es erweist sich, dass sie bereits mit Tragicomix verlobt ist, der aber ist zwangsrekrutiert worden und bereits auf dem Weg nach Afrika, um in Caesars Legion zu dienen.
Asterix und Obelix brechen sofort auf, um Tragicomix zu befreien. Es wird eine lange Reise, bei der sie sogar Legionäre werden und sich nach Afrika einschiffen lassen. Eine wahre Odyssee beginnt, an deren Ende die beiden Gallier hoffen, Tragicomix lebend aus den Händen der Legionäre zu befreien.
Eines der witzigsten und stringentesten Abenteuer aus der Feder von Uderzo und Goscinny ist "Asterix als Legionär". Unzählige Witze, herrliche Szenen und ein urkomischer Text sind vereint zu einem wahren Feuerwerk aus Gags und Zeichnungen, die in der Serie einmalig sind. Nach meiner Meinung ist dieses Abenteuer gemeinsam mit "Asterix bei den Briten", das Beste, was dem Autorenduo gelungen ist. Die Truppe, die sich als Legionäre nach Afrika einschifft, ist eine multinationale Bande köstlichster Einzelgänger. Sowohl der Ägypter, der grundsätzlich in Bildsprache "redet", als auch der Übersetzer, der Grieche, der Belgier, der Gote und der Engländer sind perfekt gelungen und sorgen für zahlreiche Lacher. Anspielungen im Dutzend sind in diesem Album vereint und machen es in punkto Hintersinn zum besten Comic dieser Serie. Ob es die Ausbilder oder der Kapitän des Schiffes ist, das diese Truppe nach Afrika bringt, alle sind in Bestform. Sogar Caesar gibt sich die Ehre und profitiert von der Anwesenheit der Gallier im entscheidenden Maße. Ohne allzuviel zu verraten: Er ist den Galliern am Ende sogar dankbar, wenn sie auch nur unabsichtlich den Krieg entscheiden.
Jedes einzelne Bild bietet eine Fülle an Details, jede einzelne Seite ist eine perfekte Komposition von Text und Bild, Ideen und Konzept.
Wer die Gallier und ihre Gegner, die Römer, kennen lernen will und darüber hinaus eine halbe oder sogar Stunde beste Unterhaltung sucht - inklusive Lachgarantie - der sollte sich dieses Album zulegen. Ich finde zwar die gesamte Reihe mit zehn Euro als viel zu teuer und nicht besonders wertvoll in ihrer Anmutung, aber mehr "Asterix" ist schwerlich möglich - außer vielleicht in "Asterix bei den Briten".
Wer sich auf Seite 35, Bild 3 das Floss der Piraten betrachtet, kann das berühmte Gemälde "Das Floß der Medusa" erkennen, das im Louvre hängt. Ebenso wichtig war es Uderzo und Goscinny, einen ihrer besten Freunde und den Drehbuchautoren einiger Zeichentrickfilme rund um die Gallier zu verewigen, Pierre Tchernia. Seinen ersten von fünf Auftritten absolviert er auf Seite 37, Bild 1 als General Caesars.
Fazit: Kaufen und staunen, dieses Album ist Spitzenklasse und ein absolutes Muss für Fans der Gallier und Gelegenheits-Comicleser ebenso. Kein Makel lässt sich finden und einige der Charaktere sind wirklich das Beste, was Uderzo und Goscinny je eingefallen ist.