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 Die Bibliothekare, Band 2: Die maskierte Stadt

Serie: Die Bibliothekare, Band 2
Autoren: Genevieve Cogman
Übersetzer: Arno Hoven
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Als Agentin der geheimen Bibliothek ist es Irene Winters Aufgabe, besondere oder seltene Bücher zu beschaffen. Dafür reist sie zwischen Raum und Zeit in diverse Parallelwelten. Gerade hat sie einen Roman von Bram Stoker bei einer Auktion ersteigert, da werden sie und ihr Gehilfe Kai, ein Drache in Menschengestalt, von Werwölfen überfallen. Zwar können sich die beiden aus der brenzligen Situation befreien, aber kurz darauf wird Kai entführt. Irene hat ein geheimnisvolles Elfenehepaar in Verdacht und reist nach Venedig in eine andere Parallelwelt. Während in diesem Venedig permanent Karneval gefeiert wird, muss Irene nicht nur um Kais, sondern auch ihr eigenes Leben fürchten.

"Die maskierte Stadt" ist der zweite Teil einer Reihe um die Bibliothekarin Irene Winter. Auch wenn die Handlung in sich geschlossen ist, könnte es für das Verständnis der von der Autorin geschaffenen Welt hilfreich sein, den vorherigen Band gelesen zu haben. Zwar werden dem Leser die Besonderheiten der Welt, in der Irene lebt, erklärt, aber dennoch fällt die Eingewöhnung nicht leicht. Gestört wird der Lesefluss durch einzelne Wörter in Fettschrift. Von der Bibliothek und der Bibliothekarin wird immer in besonderer Schriftstärke gesprochen, ebenso wenn Irene in einer besonderen Sprache eine Art Zauber spricht. Aber immer wieder tauchen andere fettgedruckte Wörter auf, die nicht in dieses Schema passen und zumindest zu Beginn für Irritation sorgen.

Autorin Genevieve Cogman bietet in ihrem Roman alle möglichen phantastischen Gestalten und Elemente auf, die das Fantasyherz begehrt. Neben Drachen und Elfen tummeln sich dort auch Werwölfe, selbst das Steampunk-Element wurde nicht vergessen. Die Heldin kann in diverse Parallelwelten reisen, sie lebt aktuell im viktorianischen England, über das Zeppeline kreisen. All dies sind eigentlich perfekte Voraussetzungen für einen unterhaltsamen und spannenden Roman, doch nicht immer will der Funke vollständig überspringen.
Irene Winter ist eine interessante und durchaus sympathische Persönlichkeit, die dank ihrer Ausbildung zur Bibliothekarin einige spannende Abenteuer erlebt. Jedoch ist sie eine eher vernunftgesteuerte Person, die nicht zu großen emotionalen Ausbrüchen neigt. Dadurch bleibt eine gewisse Distanz zwischen Leser und Hauptfigur. Ganz leicht deutet sich an, dass Irene sich zu zwei Männern in ihrem Leben hingezogen fühlt, während ihr auch noch ein Elf eindeutige Angebote macht. Da ist einmal der Drache Kai, der mit ihr zusammenarbeitet, und schließlich noch ein Detektiv, der vor allem im ersten Teil eine entscheidende Rolle gespielt hat. Diese Dreiecksbeziehung wird sich sicherlich noch in den folgenden Büchern weiterentwickeln.

Der Kriminalfall zeichnet sich nicht unbedingt durch enorme Spannung aus, da die vermeintlichen Täter schnell identifiziert sind. Vielmehr geht es darum, das Warum zu klären, die diversen Intrigen zu durchschauen und schlussendlich Kai zu befreien.

Fazit: Die Idee, zwischen Parallelwelten zu reisen, die von Elfen, Drachen in Menschengestalt und Werwölfen bevölkert sind, ist nicht neu, aber immer wieder ansprechend. Leider schöpft die Autorin das Potenzial, das sich hier bietet, nicht vollständig aus.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 12. August 2016 | ISBN: 9783404208036 | Originaltitel: The Masked City | Preis: 15,00 Euro | 464 Seiten | Sprache: Deutsch

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