Zunächst auf dem Fantasy-Filmfest 2003 gezeigt, präsentierte sich "11:14" 2005 offiziell im Kino und ist seit März 2006 auch als Kauf-DVD erhältlich.

Spät abends fährt ein angetrunkener Mann in die Kleinstadt Middleton ein, als ihm plötzlich etwas auf die Windschutzscheibe knallt. Entsetzt stellt er fest, dass ein Mensch von der eben passierten Brücke gefallen oder gesprungen ist. Jack, der Fahrer, hat kaum Gelegenheit, über die Sache nachzudenken, als eine Frau neben ihm hält und sich nicht davon abbringen lässt, per Handy die Polizei wegen des Wildunfalls, wie sie glaubt, zu rufen. Die Polizei rückt auch prompt an, denn die Dame, die die Polizei informierte, ist auch noch die Freundin des Polizeichefs. Jack hatte gerade noch Gelegenheit, die Leiche im Kofferraum zu verstauen, wo sie prompt entdeckt wird. Jack wird festgenommen, doch im Wagen sitzen bereits zwei frisch Inhaftierte ...

So beginnt der ungewöhnliche Film "11:14", der sich aus verschiedenen Sequenzen zusammensetzt, die letztlich alle ein Gesamtbild ergeben.
Der Film beginnt praktisch am Ende und erzählt episodenweise die ganze Geschichte, die auch die auf das Auto fallende Leiche und Jack einschließt. Zur Orientierung werden dem Zuschauer stets die aktuellen Uhrzeiten auf verschiedenen Uhrendisplays angezeigt. Eine Sequenz kann hierbei bereits um kurz nach 22 Uhr beginnen, aber auch erst um 11:13, wo der Zuschauer den Sprung hin zur schicksalhaften 11:14 sozusagen live miterlebt.

Um Geld für die Abtreibung seiner Freundin zu besorgen, will ein junger Mann seinen eigenen Arbeitsplatz, einen Supermarkt, überfallen. Er diskutiert heftig mit seiner Kollegin und mittendrin steht auch noch plötzlich die schwangere Freundin im Markt.
Derweil machen drei Jugendliche eine Spritztour mit dem Wagen, sind dabei alkoholisiert und auch deutlich übermütig. Sie werfen nicht nur brennende Bücher aus dem fahrenden Wagen auf den Bürgersteig, sondern schließlich kommt einem der Freunde auch die Idee, während der Fahrt die Schiebetür zu öffnen und nach draußen zu urinieren. Ausgerechnet da baut der Fahrer einen Unfall und die Schiebetür knallt zu ...
Derweil hat Cheri, dem Zuschauer zu diesem Zeitpunkt schon am Rande bekannt, Sex mit ihrem Freund auf dem Friedhof. Doch durch den wackelnden Grabstein löst sich eine Steinfigur und fällt auf den Kopf des jungen Mannes.

All diese Szenen, so fern sie auch voneinander zu sein scheinen, hängen in irgendeiner Form zusammen, und dieses Puzzle nach und nach zusammenzusetzen, das ist die Herausforderung für den Zuschauer, der sich einiges denken kann, aber während des Films nicht immer zu den richtigen Schlüssen kommen wird.

Ein recht alt gewordener Patrick Swayze spielt den Polizeichef und Freund von Barbara Hershey. Ihre Tochter wird von der mittlerweile auch recht bekannten Rachel Leigh Cook gespielt, während Erinnerungen beim Anblick von Henry Thomas alias Jack aufkommen, denn es handelt sich um den Darsteller des kleinen Elliott aus dem Kultfilm "E. T.". Auch Tom Hanks’ Sohn Colin besetzt in diesem Film eine Rolle und dieses Gemisch aus altbekannten, neuerdings bekannten und unbekannten Schauspielern fügt sich ebenso wie der Film zu einem großen Ganzen zusammen, bei dem alle ihre Rolle glaubhaft und souverän spielen, niemand jedoch den anderen aussticht.

Besonders erwähnenswert bei diesem Film, der zugleich spannend und detektivisch als auch sehr amüsant und einfach unterhaltsam ist, ist die Tatsache, dass es sich bei diesem Film um ein Erstlingswerk handelt. Regisseur und Drehbuchautor Marcks, der 2001 einen Studentenoscar gewann, gab mit diesem Film sein Debüt - kaum zu glauben, beachtet man die doch erstaunliche Besetzung und die hochprofessionelle Machart des Films.

Wer für Filme etwas abseits des Mainstreams zu haben ist, die zugleich spannend und voller schwarzem Humor sind und die trotzdem sehr professionell und mit guter Besetzung gedreht werden, sollte sich "11:14" wirklich ansehen.

Bild- und Tonqualität können nicht beurteilt werden, da es sich um eine Presse-DVD handelt, die von der Kaufversion abweichen kann.

Extras:
- diverse Trailer und Spots
- diverse Interviews