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Seran ist kein Thebaner und doch dient er im thebanischen Heer. Als Kind wurden er und sein Bruder aus ihrem Dorf im Norden entführt und wuchsen fernab der Heimat auf. Kein Wunder, dass Seran sich nicht als Nordländer fühlt. Und doch, als seine Armee ausgerechnet gegen den Norden marschiert, kommen Zweifel in ihm auf. Wer ist er tief in seinem Herzen wirklich, und für welchen Weg wird Seran sich entscheiden?
Ach, wie schön, es gibt sie noch, die atmosphärisch dichten, gut geschriebenen Fantasyromane und "Blutsbande" ist einer davon. Gleich auf der ersten Seite wird der Leser in den Konflikt zwischen Nordländern und Thebanern geworfen und erfährt von den Unterschieden zwischen beiden Völkern.
Dabei verzichtet Autor David Falk auf große Einleitungen und erklärt die Geschichte lieber Stück für Stück, während sie sich entwickelt. Ein kluger Schachzug, denn natürlich sind die Gebräuche der verschiedenen Völker zu Beginn nicht klar, doch je mehr sie sich entfalten, umso faszinierender werden sie. Es ist schwer, sich der Magie dieser ganz besonderen Welt zu entziehen und ehe er sich versieht, ertappt sich der Leser dabei, dass er das gar nicht mehr will, denn Serans Weg ist spannend und mitreißend.
Nein, Seran ist kein strahlender Held, sondern jemand, der sowohl mit seiner Herkunft als auch seiner Mission hadert und der an den Widersprüchen in seiner Seele zu knacken hat. Nein, einfach ist es für ihn nicht und je weiter die Handlung voran schreitet, umso mehr verstrickt Seran sich. Dadurch wird er glaubhaft, menschlich und dem Leser sympathisch. Auch dass Autor David Falk so gar keine Probleme hat, seine Figuren sterben zu lassen, ist von Vorteil. Es hält die Spannung über alle Seiten aufrecht und lässt die Geschichte frisch wirken. Die Handlung des Romans ist straff gespannt und lässt keine Langeweile aufkommen, zumal das Buch in einem ungemein bildhaft beschreibenden Stil geschrieben ist. Besonders bei den Schlachtenszenen hinterlässt dies einen bleibenden Eindruck, und davon gibt es reichlich. Gut so, es passt zur Geschichte und rundet sie ab.
Zusammen mit dem wirklich packenden Schreibstil David Falks sorgt die gut durchdachte Welt der Thebaner dafür, dass "Blutsbande" beim Leser einen bleibenden Eindruck hinterlässt und das im besten Sinne.
Da der Band der erste der Reihe "Krieger des Nordens" ist, darf sich der Leser auf weitere Bände in dieser Welt freuen. In diesem Fall ist das eine sehr gute Nachricht, denn "Blutsbande" gehört eindeutig in die Kategorie Bücher, für die es sich lohnt, Nächte durchzulesen.
Ein Blick ins Buch ist auf der Verlagsseite möglich.